So manchem war das Glück gewogen, doch dann ist er falsch abgebogen
Die Handlung ist zwar weder neu, noch originell, doch sollte dies hier auch gar nicht die Frage sein. Hier liegt ein knallharter Beitrag zum Backwood-Genre vor, einer Unterkategorie des Horror-Films, in der Hinterwäldler Jagd auf mehr oder weniger hilflose Großstädter machen. Spannung ist in diesem Film garantiert. Der eine oder andere Effekt ist auch schön eklig, sodass Zartbesaitete besser ein Kopfkissen mit ins Kino nehmen sollten, um sich während der besagten Szenen dahinter zu verstecken.
Die Besetzung ist aus Hollywoods Abteilung junger Stars sympathisch zusammengestellt und besonders Eliza Dushku ist wieder eine Augenweide. Die Tatsache, die Charaktere erst während des Kampfs zum Überleben entsprechend einzuführen, stellt kein dramaturgisches Problem dar, da die ersten Opfer als Kanonenfutter fungieren und die Entwicklung der Figuren nur unnötig Zeit gefordert hätte, während die restlichen Mitwirkenden auf der Flucht an Profil gewinnen. Dies hält den Film auf einer knackigen Laufzeit von 84 Minuten, ohne Langeweile aufkommen zu lassen.
Der eine oder andere Handlungsaspekt wirkt zwar etwas zu überzeichnet, manche Action als unglaubwürdig, doch verstärkt dies nur den Fun-Faktor des Filmchens. Jedoch hätte etwas mehr Originalität dem Ganzen sicherlich auch nicht geschadet, und ein höherer Body-Count wäre schön gewesen. Im Rahmen des Erwarteten und als Horrorfilm an sich, erfüllt der Streifen sein Soll aber ohne jede Frage problemlos.
Bei seiner deutschen Premiere auf dem Fantasy Filmfest war im übrigen noch ein End-Gag zu bewundern, der witzigerweise in deutscher Sprache vorlag, obwohl die Vorführung im englischen Original stattfand. Der Grund ist, dass diese deutsche Koproduktion in der amerikanischen Kinoauswertung nicht über diesen Schluss verfügen wird, in unseren Sälen jedoch schon und die Veranstalter wollten uns dies nicht vorenthalten.
Alle Horrorfreunde wird es freuen, dass allmählich auch Slasher-Filme und ähnliche Beiträge wieder regulär ins deutsche Kino kommen und nicht als verstümmelte Videopremieren verwurstet werden. Die bei uns offiziell gezeigte Fassung war dann auch tatsächlich trotz einer Freigabe ab 16 Jahren ungeschnitten.