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Die Schildkröte von ihrer dunkelsten, grimmigsten und erwachsensten Seite. Ihr Kampf gegen das ebenso bizarre wie geheimnisvoll-schöne Wesen Iris nimmt fast schon poetische Züge an und besticht durch ein solches Niveau an Effektezauberei und Bildsprache, wie man es von japanischen Monsterfilmen in dieser Form überhaupt nicht kennt. Es ist ganz ohne Zweifel Kanekos großes Meisterstück und der krönende Abschluss der völlig unverständlicherweise nie weiter geführten Gamera Heisei Trilogie. Doch diese Monsterfolklore stellt sich beinahe selbst ein Bein, indem sie mit ihrer philosophischen Frage nach Gameras Platz und Rolle auf der Welt maßlos übertreibt und zu viel Tempo aus dem Mittelteil nimmt. So enststeht ein unnötiger Hänger zwischen der wuchtigen Klatsche der Gyaos-Brut zu Beginn und dem dramatischen Endkampf, wo Gamera vom düsteren Antihelden wieder zum Retter zurück mutiert.
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Da ist er nun, der meiner Meinung nach beste moderne Monsterfilm (Kaiju) aus Japan. Wer jedoch komische Knuddelmonster erwartet, die sich auf offensichtlichen Modellstädten eins auf die Mütze geben, wird bitter enttäuscht sein. Bei "Gamera 3 - Revenge Of Iris" handelt es sich nämlich um ein Big Budget Movie, der sich wirklich nicht hinter Filmen aus dem guten alten Hollywood verstecken brauch. Nicht nur die Effekte sind verblüffend gut, sondern auch die Darsteller und die düstere Optik wissen zu gefallen. Zwar werden in manchen Szenen noch, wie in klassischen Monsterfilmen, die Gummianzüge zum Einsatz gebracht, aber diese könnten nicht besser in Szene gesetzt sein. Zusätzlich gibt es noch sehr gute CGI Effekte und Pyrotechnik zu begutachten. Fazit: Auch nicht Kaijufans könnten an dem Film eine Menge gefallen finden, denn er ist durchaus ein ernstzunehmender und spannender Fantasyfilm aus Japan. 8/10!