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Nach einem verhältnismäßig guten 'Start' in das zweite Kinohalbjahr 2020 mit gleich drei angesetzten Blockbustern und angesichts der Situation auch vergleichsweise Zuspruch seitens des Publikums ist folgend das vielversprechende koreanische Filmgeschäft dennoch ins Straucheln geraten, nicht so schwer wie andere führende Länder, die allerdings auch großteils auf Neustarts gänzlich verzichtet haben, aber ausreichend genug für einen eklatanten Einbruch und dem finanziell bedingten Schließen von Lichtspielhäusern. Getroffen von der dann zunehmenden Abstinenz des Publikums hat es u. a. den Okay! Madam, der als populäre Actionkomödie eigentlich narrensicher auf die Unterhaltung und die Ablenkung vor allem auch geeicht ist und im Marketing auch vieles dafür getan hat, genau dieses Gefühl von 90+min Entertainment zu versprechen, ähnlich wie bspw. Golden Holiday eine Genregeschichte aus dem Fundus des Actionfilmes mal und kräftig mit humoristischen Unter- oder auch Haupttönen zu füllen:

Oh Mi-yeong [ Uhm Jung-hwa ], die auf dem Markt als Besitzerin eines kleinen Essstandes tätig ist, ihr Mann Seok-hwan [ Park Sung-woong ], ein Computerspezialist, und die gemeinsame Tochter Na-ri [ Jung Soo-bin ] gewinnen eine Reise nach Hawaii, die sie sich selber nie leisten könnten und für die sie aufgrund ihres Kleinerwerbslebens eigentlich auch keine Zeit über haben, aber dann doch in Angriff nehmen. Leider wird die Maschine vom nordkoreanischen Li Cheol-sung [ Lee Sang-yoon ] mit seinen etwa 10 Mannen in Gewahrsam genommen; etwas, dass der nervöse Servicedienstleister Jung Hyeon-min [ Bae Jung-nam ] schon geahnt und befürchtet hat und nun tatsächlich eintritt.

Sowohl bei Golden Holiday, wo dies natürlich auch schon im Titel 'versteckt' ist als auch in Okay! Madam will man eigentlich nur in den Urlaub; etwas, dass im Jahre 2020 allzu vielen Leuten nicht vergönnt war, es sei denn, dass man Glück hatte und zwischendurch in den kurzen Sommermonaten mal mit Abertausend anderen Touristen an den übervollen Stränden verreckt. Hier geht es gleich schon in die fernen Länder, dienstlich allerdings und auch in der Vergangenheit, wird als Start eine geheime Operation in der mongolischen Hauptstadt vor und vorangestellt, eine nächtliche Mission auch in einem Hotel, welches allerdings bald von Schüssen und entsprechend (unblutigen) Toten eingedeckt wird und mit Nahkampf, Vitalitäten und Fatalitäten angefüllt. Der Beginn ein typischer Spionagethriller des Landes, die Stärken in der Flexibilität der Choreografie und der Unterstützung im strammen Schnitt. Die Fortführung dann in der nächsten Begrifflichkeit des einheimischen Filmbusiness, die Komödie mit eher lauten Tönen und Bildern, die Figuren leicht bis stark künstlich, da überzogen, grell und affektiert, die Darsteller eher mies gekleidet und auch so frisiert. Die Kleinfamilie ist eher ärmlich und hat ihre alltäglichen Probleme, da ist nichts mehr mit dem Dienst für das Vaterland und der besonderen operativen Exklusivität.

Das Elend will man natürlich nicht sehen, sowas hat man auch zu Hause, den Lärm und den Stress braucht man auch nicht, sodass man ganz froh ist und dankbar, dass man nach gut 20min dann doch schon in den Flieger nach Honolulu eincheckt. Wenige Minuten später geht es dann auch los, nicht ohne das zuvor noch ein Gutteil der weiteren Mitreisenden in kurzen Ausschnitten gezeigt und so an (amerikanische) Katastrophenfilme der Siebziger um Airport und Co. sowie Endstation Hölle erinnert und dann wieder die volle Breitseite des bunten, hier leicht niederen Humors präsentiert wird. Eingangs auch noch ein Spiel mit verschiedenen Identitäten, die Hausfrau ist nicht bloß die Hausfrau, eine verdächtig und auch gefährliche aussehende Person ist dies nur auf der Leinwand in einer Schauspielrolle und nicht in der 'Realität', dazu gibt es noch einen verdeckten Ermittler des NIS an Bord, der keiner und jeder sein könnte; ähnlich in der Tarnung und dem Spiel mit Erwartungen ist auch der Film selber, der lieber reine Action wie Passagier 57 sein sollte, aber stattdessen leider Komödie für Groß und Klein und dies mit etwas Action ist.

Demnach erst Infiltration der Passagiermaschine, dann die Übernahme, dann die Gegenwehr, ein Handgemenge auf der Bordtoilette, das Ausschalten eines Gegners im durchgehenden Flur, kurze, schnelle, effektive Bewegungen, die vor Jahren mal einstudiert wurden und wo wie im Reflex und instinkthaft agiert. Der beengte Schauplatz und die Inszenierung der Konfrontation mit dieser Reduktion des Raumes und den Begrenzungen ist dabei durchaus hilfreich für den Film selber, der jeweils gewinnbringende Moment, der nicht nur die Befreiung von den Terroristen, sondern auch aus der rein kindlichen Unterhaltung hinaus in das zumindest erträgliche Entertainment bringt.

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