Honey (2003)

Ein toller Film!
Eigentlich mag ich solche Filme nicht gerade. Tanzfilme allgemein. Schrecklich. Im Prinzip kann ich nicht sagen, was diesen Film von den ganzen anderen Filmen dieser Art unterscheidet, die ich abgrundtief hasse. (z.B. "Center Stage) Ist es einfach nur Jessica Alba? Die Aufmachung? Die Starbesetzung? Ich versuche es mal zu erörtern...
Honey ist eine leidenschaftliche Tänzerin. Doch sie hat es bisher nicht weiter gebracht als in der Disco ihre Tanzkünste zu zeigen und einen kleinen Hip-Hop-Tanzkurs in einem Jugendhaus zu leiten. Sie träumt von einer großen Karriere als Tänzerin und Choreographin in Musikvideos. Wie es das Schicksal will wird sie eines Tages von einem der größten Produzenten im Bizz entdeckt. Sie tanzt bald darauf erstmals in einem professionellen Video. Jadakiss ist der hier eingreifende Star des Videos. Sie kommt langsam hoch, doch muss bald merken, dass ihr Entdecker Michael Ellis als Gegenleistung mehr von ihr will als ihre Tanzkünste. Daraufhin trennt sich Honey von ihrem Entdecker und will ihren eigenen Weg gehen. Ohne Michael versucht sie nun, eine Tanzschule zu errichten...
Die Story ist eigentlich nicht gerade bahnbrechend, das muss ich zugeben. Die Umsetzung hat mir dafür umso besser gefallen. Die Tanzszenen sind durchweg stark gelungen und sehr schön anzuschauen. Jessica natürlich auch;-) Langweilig wurde der Film eigentlich nie, auch wenn er nie zu unerträglicher Spannung auftrumpft. Ich denke es sind in diesem Film einfach die Bilder und die mitspielenden Charaktere, die ihn so gut machen. Zahlreiche Gastauftritte lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen: Mekhi Phifer, der schon in 8 Mile seine Rolle überzeugend gespielt hat, verrichtet als Honeys Freund gute Arbeit. Ginuwine hat einen Auftritt, als Honey die Choreo für sein neues Video machen soll. An dieser Stelle sieht man deutlich, dass es nicht die Künstler sind, die entscheiden, wie die Videos gemacht werden (zumindest die wenigsten) und dass der Einfluss der Künstler durchaus begrenzt ist. Auf gleichem Wege kommt der dicke Jadakiss zu einem Kurzauftritt. Mein Highlight war natürlich Missy! Sie ist musikalisch einfach genial und gibt sich im Film wie sie höchstwahrscheinlich wirklich ist: Zickig und rechthaberisch. Und last but not least Jessica Alba, die ihre Rolle einfach prächtig spielt, wär hätte gedacht, dass sie sich so wunderbar bewegen kann.
Doch nicht alle spielen ihre Rolle gut. Einfach nur schlecht war nämlich der gute "Lil' Romeo", den ich sowieso schon vorher nicht ausstehen konnte. Er spielt seine Rolle äußerst schwach. Am meisten hat mich genervt, dass er die meiste Zeit als eine Art Fronttänzer hingestellt wurde, obwohl selbst das ungeschulte Auge erkennen konnte, dass dieser Pimpf nun wirklich nichts drauf hat und von jeglichen Hintergrundtänzern in den Schatten gestellt wird...Wäre er nur mal im Knast geblieben, nachdem er in der U-Bahn den harmlosen Kids die Schuhe geklaut hat:-)

Fazit: Ein Film mit platter Story, der durch seine Besetzung und die Tanzszenen glänzen kann. Nichts Außergewöhnliches aber DURCHAUS UNTERHALTSAM und für diverse Videoabende geeignet. Für mich eindeutig der beste Film seiner Art. Euer
Don