"Honey" ist wieder einmal einer dieser Filme, der wirklich nur aktuellen Trends nachempfunden wurde, die viele Jugendliche interessieren, um diese in Massen in die Kinos zu locken und schnelles Geld zu machen. Größtes Manko an dieser Tatsache ist dabei dann noch, das viele Leute solche Filme dann auch noch als herausragend gut beschreiben, was meiner Meinung nach nicht nachvollziehbar ist.
So ist bereits die Story ein Produkt der bereits erwähnten Mentalität von Produzenten. Es ist nämlich schwer vorstellbar, das irgendwelche Leute wirklich lange an dem Drehbuch gefeilt haben. Es wird eher so gelaufen sein, das irgendwer gesagt hat, das ein Film über eine scharfe Tänzerin im 'Hip-Hop-Business' (ich hasse ja derartige Klischeebegriffe) sicher ohne viel Aufwand mächtig Kohle in die Kassen spült und die Drehbuchidee wurde dann in wenigen Minuten niedergeschrieben. Lang muss dieses sogenannte Drehbuch dann wohl auch nicht gewesen sein, da kluge Dialoge eher spärlich, bzw. gar nicht im Film auftauchen. Somit wurden wahrscheinlich viele Dialoge improvisiert, was aber eigentlich nur gelingen kann wenn man dafür auch gute Darsteller hat.
Tja um nun vielleicht die Sory zusammenzufassen : Eine tanzende Superfrau, mit dem IQ einer Erdnuss (eigene Meinung), hält sich mit vielen Nebenjobs über Wasser und frönt ihrem Hobby, dem Tanzen. Die Hauptfigur besitzt dann noch den Namen Honey Daniels, was jetzt immerhin dem Titel einen Sinn verleiht. Mich persönlich jedoch bringt ein derartig dämlicher Name dann aber in höchste Aufregung, da es wirklich jedesmal wenn er gesagt wird so klischeebehaftet und unpassend wirkt, das ich mich an diesen Stellen kaum beruhigen konnte. Jedenfalls wird Honey dann irgendwann von einem schmieriger Musikclip-Regisseur entdeckt und steigt zur Choreographin auf. Damit rückt ihr Traum von einem eigenen Tanzstudio immer näher, denn sie will ja alle Typen in ihrem Viertel durch Tanzen erfreuen (zur Idee ein Tanzstudio in einem Ghetto voller assozialer Nichtsnutze zu eröffnen, die dafür mit Sicherheit nichts bezahlen werden, möchte ich mich jetzt nicht ausführlich auslassen). Dann kommt aber für Honey wieder der berufliche Abstieg und so will sie das Geld für ein Tanzstudio durch eine Benefizveranstaltung auftreiben.
So, dass war jetzt die Geschichte, toll, nicht wahr. Gefüllt ist die Geschichte dann noch mit viel sinnarmem Gequatsche, besonders von der Hauptfigur, weshalb ich auch meinen vorherigen Rückschluss auf ihren geistigen Zustand für berechtigt halte und von typischem Gepose und Sprücheklopfen, innerhalb dieser voll coolen Schwarzenvierteln. Darüberhinaus kommen dann noch ein paar Tanzszenen im Film hinzu, die man zugegebenermaßen als Höhepunkte betrachten muss und die auch wirklich gut choreographiert sind. Hier kann unsere Hauptfigur dann auch ihren Körper prima präsentieren und damit die männlichen Zuschauer begeistern. Nur leider reichen derartige Sequenzen nicht aus um den Film zu retten. Auch eine Liebesgeschichte darf natürlich nicht fehlen und so bandelt Honey mit einem oberlässigen Frisör und Ex-Gangster an, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht.
Auf schauspielerischer Ebene wird im Film nun auch nicht soviel geboten, dass dies den Film retten kann. Jessica Alba, bekannt aus Dark Angel spielt hierbei die Hauptfigur Honey und schafft es nun wirklich fast den gesamten Film, wie ein Strahlemann zu glänzen. Dies mag aber auch oft am Öl liegen, das ihr auf ihren gebräunten Körper geschmiert wurde. Ansonsten bleibt sie nämlich so blaß, wie ein Albino und auch ihr dauerhaft strahlendes Gesicht schafft es nicht, dies zu kompensieren, sondern nervt eher nach einer Weile. Zudem wirkt sie in diesem Milieu im Film nicht besonders authentisch, obwohl es wohl allgemein schwierig ist, sich vorzustellen ob die Leute in solchen Vierteln dort wirklich so rumrennen. Denn ob es dort wirklich für alle Menschen möglich ist kein oder wenig Geld zu verdienen, sich aber mit Goldkettchen und Markenklamotten zu behängen, mag bezweifelt werden (man kann mich gerne eines besseren belehren). Weiters Mitglied im Schauspielerstamm ist dann noch Frisördarsteller Mekhi Phifer, der auch so dürftige Leistung bringt wie alle anderen, aber immerhin einige Szenen allein durch seine Präsenz retten kann. Zudem tauchen dann noch einige Rap-Hampelmänner auf, die ihre Musik und sich selbst präsentieren.
Die Musik ist dann noch ein kleiner Pluspunkt im Film und katapultiert den Film zusammen mit den Tanzszenen noch auf ein etwas besseres Unterhaltungsniveau. Und auch obwohl sie derart beschissen spielt, sind die Auftritte von Jessica Alba in knappen Outfits und beim Tanzen noch diejenigen die mich immmerhin dazu brachten den Film zuende zuschauen. Aber alles in allem ein Film, der nur durch den Hip-Hop-Trend entstand und auf schnelles Geld ausgelegt ist. Leider hatte diese Masche dann auch noch Erfolg, was mich schon vor kommenden Produktionen ähnlicher Art erschaudern lässt.