Review

Die lang ersehnte Fortsetzung der beiden Helden, welche die amerikanische Nation vor ausländischen Drogendealern rettet geht endlich in die zweite Runde. Aus meiner Sicht muss ich sagen "leider".
Der mit teilweise zwanghaften versuchten Slapstick und Komik zu unterstreichende Streifen vermag über lange Sicht nicht zu erahnen, wofür sich der Drehbuchautor letztlich zu entschließen versucht, nämlich machen wir eine Komödie oder machen wir einen Actionfilm. Die ständigen Eingebungen von Marcus Burnett in Bezug auf seine Therapiestunden lassen den Film zeitweise nicht nur dahinplätschern und die Story (wenn man das überhaupt so nennen kann) wird dadurch derart ausgebremst, nein, nach gut einer Stunde geht einem das so auf die Nerven das, wenn man die Möglichkeit hätte, am liebsten abschalten würde.
Die Bösewichte waren diesmal sehr brave böse Jungs. Die sowohl anwesende Kuba-Connection sowie die russische Delegation scheinen von lauter absoluten Vollidioten bestückt zu sein. Dazu kommt das, egal welche Herkunft sie hatten, alle den gleichen Akzent sprechen. Michael Bay versuchte dann noch glücklos mit ziemlich madigen Ausdrücken die Boshaftigkeit zu unterstreichen, half aber nicht viel, wirkte die meiste Zeit eher lächerlich. Das Verwunderliche dabei war wohl dass das kubanische Drogenkartell hier versucht massig Extasy unters amerikanische Volk zu jubeln ohne einen amerikanischen Verbindungsmann, naja, man kann’s ja notgedrungen aus einem fahrenden Auto werfen.
Vom Drehbuch will ich gar nicht anfangen, das war sowieso ein derartiges Wirrwarr ohne Sinn und Verstand und Situationen taten sich hier hervor, deren logischer Sachverstand wohl besser unter der Erde begraben bleibt.
Die Anzahl logischer Fehler hab ich nach 10 Stück aufgehört zu zählen, das ging schon bei der Verfolgungsjagd los, bei der mehr Autos vom LKW fallen als ursprünglich geladen waren, zudem krachen ständig Polizeiautos in die heruntergefallenen Wagen, die eigentlich weit hinter unseren Helden gefahren sind. Dazu kommt noch das die süße Syd mit ihrem schönen schwarzen Jeep mit gut 60 MpH in einen Truck sticht und siehe da, die Mechaniker haben wohl hier vergessen den Airbag anzuschließen, naja, usw., usw.
Mit der lustigen Kuba-Invasion am Schluss will ich lieber nicht anfangen, denke jeder kann sich hier die Logik selber ausmahlen, bei der vom außenpolitischen Hintergrund wohl jedem klar ist was sowas real bedeuten würde. Das der CIA zwei dahergelaufenen Miami-Straßenbullen vom Drogendezernat so mir nichts dir nichts ihre komplette Ausrüstung sowie streng geheime Unterlagen und Aufzeichnungen überlassen damit diese ihren privaten Kleinkrieg führen können entstellt sich mir jedweder realistischer Zusammenhang.

Fazit: Bad Boys 2 ist typisches amerikanisches polizeipatriotisches Spiel, das über viele Grenzen hinausschießt. Selbst die Darsteller können dem Film nicht viel Gutes abverlangen, dazu war einfach das Drehbuch zu miserabel.
Positiv ist wohl die Schiesserei mit den Rastaköpfen zu erwähnen, die war wirklich klasse (obwohl ich bis jetzt kaum begriffen habe was die Rastas mit der Story am Hut haben, aber das Drehbuch hab ich ja schon erwähnt)
Die Schlacht auf Kuba zählt wohl mit den kollateralen Schäden auch zu den Höhepunkten.
Ansonsten bleibt der Streifen weit hinter dem ersten Teil zurück und erreicht nicht annähernd die Klasse.
Krachende Action und ein wenig Geblödel machen halt noch lange keinen guten Film aus, sehr schade!!!

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