Zwei Dream-Teams treffen aufeinander. Auf der einen Seite Michael Bay und Jerry Bruckheimer, schon längere Zeit Partner in Sachen Popcorn-Kino und mit Filmen wie "Bad Boys", "The Rock" oder "Armageddon", der beste Beweis dafür, wie genial doch Action-Unterhaltung sein kann, trotz schwächelnden Storys und ohne Sinn und Verstand. Auf der anderen Seite Will Smith und Martin Lawrence, zwei Top-Komiker (nicht nur) unter den schwarzen Schauspielern und bereits bei "Bad Boys" ein absolut eingespieltes Team. Nach nun mehr sieben Jahren, treffen die beiden Teams wieder aufeinander, um noch einmal einen "Bad Boys"-Film zu drehen. Herausgekommen ist dabei natürlich wieder ein typisches Bruckheimer/Bay-Krawall-Filmchen von unterhaltsamsten, wenn auch nicht immer der geschmackssichersten Sorte.
In punkto Story darf man dabei natürlich nichts Sonderliches erwarten. Wieder gibt es ein paar ganz böse Buben, die ganz böse Dinge tun und wieder machen sich Smith und Lawrence auf den Weg, um diesen Wichte kalt zu stellen. Dabei wird auf Logik gepfiffen und auf Tiefe ebenfalls. Doch seien wir mal ehrlich: Wollen wir bei einem Popcorn-Streifen des Gespannes Bruckheimer/Bay überhaupt eine tiefere Story? Es reicht uns doch eher aus, wenn wenigstens der Inhalt stimmt und das tut er hier, zumindest meistens.
Denn auf die Action kommt es hier an und die ist wieder einmal absolut famos ausgefallen. Wie schon in seinen anderen Filmen, so hat Bay auch hier wieder ein ordentliches Geschick dafür gehabt, wie er seine Action-Sequenzen zu filmen hat. Hier wird nicht gekleckert, hier wird geprotzt und wie. Genial durch choreographierte Ballereien, schweißtreibende Auto-Verfolgungsjagden und Explosionen der absolut heftigsten Sorte. Alles bis in letzte Detail und aufs perfekteste inszeniert und in wirklich keinster Weise schlampig oder unmotivierend. Hier muss man sich einfach von dem Gesehenen und, vor allem, von absolut bravourösen Sounduntermalung mitnehmen lassen, so heftig knallt und bummst es hier. Wo bei Filmen wie "XXX" das ganze Gedönse irgendwann Seelenlos und langweilig wirkt, so macht es hier einfach nur übelste Laune.
Und das hängt nicht nur mit der genialen Abfilmung der Action zusammen, sondern auch mit den gepfefferten Wortgefechten, die Smith und Lawrence sich hier wieder einmal geben. Ehrlich gesagt, ich konnte mich, bei nahezu jedem Gespräch der beiden, regelrecht "beäumeln" vor Lachen. Egal ob es nun die Gespräche über Marcuss verwundeten Hintern sind, Marcus ewige Meckereien über Mikes waghalsige "Fahrkünste" oder das typische Männergespräch, vor laufender Kamera, in einem Fernseh-Shop. Man kommt hier einfach nicht aus dem Prusten raus. Absoluter Höhepunkt dabei die Szene, in der die beiden, dem Boyfriend von Marcuss Tochter, eine Szene als gar bitterböser Bulle nebst Verbrecher machen. Wirklich allerliebst!
Schade nur, dass Bay auch hier wieder tief in die Klischeekiste greifen musste, bei der Auswahl der Bösewichter, bzw. ihrer Herkunft. Wie schon in vielen anderen amerikanischen Action-Streifen, so sind auch hier wieder einmal alle anderen böse, außer die Amerikaner. Die beiden Drogenbosse des Films stammen nämlich wie so oft aus Russland und Kuba, den wohl beliebtesten Herkunftsländer für Bösewichter, in US-Filmen. Und das die Amis natürlich die Besten sind, dass erfährt die Welt dann vor allem im Pathos-getränkten Ende. Warum immer alle anderen Nationen außer die Eigene für das Böse herhalten müssen, ist mir jedenfalls unbegreiflich.
Zum anderen schrammt Bay dieses mal auch, ab und an, haarscharf an der Grenze zur Geschmacklosigkeit vorbei. Wenn mit Drogen ausgestopfte Leichen, plötzlich aus einem Wagen auf die Straße kullern und dann vom Bullengespann per "drüberfahren" in ihre Einzelteile zerlegt werden, dann ist das, jedenfalls in meinen Augen, nicht mehr sonderlich lustig, sondern einfach nur daneben. Genauso wie es auch mit dem Brutalo-Faktor hier, ab und an, etwas übertrieben deftig zur Sache geht. Aber nun gut, wir wollen mal keinen auf Mimose machen.;)
Was die Musikuntermahlung angeht, kann man dafür wieder nur Positives berichten. Durch die Bank weg erklingt ein stimmungsvoller Song nach dem anderen, der das Geschehen auch jedes mal passend unterstreicht. Ein geniales Soundtrack-Album, dass da in die Schränke manches Sammlers wandern dürfte.
Und auch die Darsteller dürfen nicht vergessen werden. Smith und Lawrence sind, wie schon im ersten Teil, wirklich hervorragend, in ihren Rollen. Selten gab es ein witzigeres Buddy-Gespann als diese beiden. Dazu Peter Stormare, in seiner üblichen Rolle des russischen Bösewichts und die leckere Gabrielle Union, als oberscharfes Action-Bunny, das besser aussieht, als so manches Bond-Girl! Allein schon wegen ihr, lohnt es sich, diesen Streifen anzuschauen!;)
Fazit: Unterhaltsamer, wenn auch ziemlich brutaler, Actioner, so wie man ihn von Jerry Bruckheimer und Michael Bay erwarten konnte. Auch wenn die Story so dünn wie ein Brett ist und die Bösewichter wieder einmal alle Klischees bedienen, so wird man, aufgrund der absolut brillant inszenierten Action und der hochgradig witzigen Wortgefechte der Hauptfiguren, wieder einmal für 141 Minuten in eine Welt gezogen, die nicht zum Nachdenken anregen aber mächtig unterhalten will. Und das funktioniert hier wieder einmal (fast) tadellos!
Wertung: 7,5/10 Punkte