Das Clint Eastwood nicht nur Dank seiner Schauspielerischen Leistungen vor der Kamera längst zu einer der Legenden Hollywoods zählt dürfte ohnehin klar sein. An seiner Regiearbeit zu „Mystic River“ mag es wohl ebenso wenig wie den hervorragend agierenden Darstellern gelegen haben, dass mich der Film doch nicht vollends überzeugen konnte.
Inhaltlich ist der Film, vor allem zum Ende hin, aus moralischer Sicht wohl auch nicht jedermanns Sache. Die Story wird gut erzählt und dem Betrachter doch relativ früh eine gewisse Richtung vorgegeben. Dass diese wiederum nicht der wahre Hintergrund sein kann, dürfte dabei auch klar sein. Jedoch fehlt es dem Film, trotz seiner durchaus vorhandenen Spannung, irgendwie am entscheidenden Punkt bzw. der Wendung. Insgesamt wirkt „Mystic River“ für mich in vielen Belangen ein klein wenig vorhersehbar, was ihm doch den einen oder anderen Pluspunkt kostet.
Inszeniert ist der Film, was sich auch in der durchaus guten und düsteren Atmosphäre wiederspiegelt, einwandfrei. Auch die musikalische Untermalung ist durchaus gelungen und einige gute Kamerafahrten überzeugen ebenso wie die erdrückend reale Darstellung Brooklyn´s.
Das wahre Highlight des Filmes sind meiner Meinung nach allerdings die hervorragend agierenden Akteure, allen voran natürlich Sean Penn und Tim Robbins. Sean Penn kann in seiner Rolle als einerseits trauernder und deprimierter, aber auch durchaus gewaltbereiter Ex-Häftling Jimmy mit dem Drang zur Vergeltung überzeugen. Tim Robbins mimt den etwas dumm erscheinenden, aber doch klugen, wenn auch etwas naiv wirkenden Dave, welcher als 11-Jähriger im Mittelpunkt ein großen Tragödie stand.
Aber auch Kevin Bacon und Laurence Fishburne können als ermittelnde Cops und ersterer als Freund der beiden, Dave und Jimmy, durchaus überzeugen. Jeder Charakter scheint sein eigenes, etwas dunkles Geheimnis zu bewahren, was wiederum nach und nach gelüftet wird. Leider nicht in jedem Fall zur vollsten Zufriedenheit und zum Teil auch Belanglosigkeit. Dafür kann sich der Betrachter jederzeit gut in die einzelnen Charaktere hineinversetzen.
Alles in allem ist „Mystic River“ ein durchaus gelungener und auch Ernst zu nehmender Thriller mit wirklich grandiosen Darstellern, sowie einer guten Regiearbeit von Clint Eastwood. Jedoch konnte mich der Film aufgrund seiner leichten Vorhersehbarkeit und zu geraden Storyline nicht überzeugen. Keinerlei Wendungen und Überraschungsmomente. Aber Sehenswert ist „Mystic River“ auf jeden Fall.