Review

Sexualität in der Zwischenwelt

Anschauen tu ich mir "Heimliche Spiele" wieder, nachdem ich erfahren habe, dass daraus eine Trilogie geworden ist und ich mir diese vorgenommen habe zu vervollständigen: der Film mag einem nach längerer Zeit nicht sonderlich gut im Gedächtnis bleiben - was einer eher unaufgeregten Komposition geschuldet ist. Man sollte sich auch von der plakaktiv Lynchschen Erotik-Drama-Konstellation am Anfang nicht in die Irre führen lassen - samt einer Einstellung am Rande der hiesig gedachten "Pornographie". "Heimliche Spiele" ist weniger ein Erotikon als ein kopflastiges Versuchsfeld. Fast so als wenn Godard einmal einen Sexfilm gedreht hätte - was dieser naturgemäß nie gemacht hätte ;-)In "Heimliche Spiele" geht es aus meiner Sicht auch weniger um Sexualität als um die Verschiebung einer Arbeitswelt von Arbeitnehmerinnen hin zur Dienstleistungsgesellschaft. Es ist tatsächlich eher ein Film über das arbeiten, als über das Sex haben würde ich sagenDie Idee hinter "Heimliche Spiele" schuldet einem gewissen Sexismus leider viel, ebenso wie einem Differenzfeminismus. Männer sind grundsätzlich unfähig Frauen zu erfüllen - wenn schon nicht zu befriedigen, das können allesamt (wohl) nur andere Frauen. Dass ein Mann auch mal eine Frau sein dürfte kommt in dieser Welt natürlich nicht vor: und das ist schade wie ich finde, kennt man aber auch schon von Breillats "Romance" aus der selben Zeit, das heißt dem unmittelbaren Anfang des neuen Jahrtausends in Frankreich."Heimliche Spiele" manövriert sich dabei von der surrealen Anfangseinstellung zusehends in einen Glamour zurück hinein, welcher nicht zu unterschätzen ist meine ich. Das ist ganz einfach etwas anderes, eine andere Weltsicht, als sie Roy Stuart zum Beispiel einem bietet, vielleicht doch weniger gezwungen, wenn auch womöglich wesentlich dümmer. Ich glaube zwar nicht, dass dadurch viel über die Erotik von Frauen preisgegeben wird - den Versuch eines Mannes wars hingegen wohl wert

Rating 8.0

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