Review
von Frostbeule
Die Geschichte der jungen Schwedin, die im Porno-Business in L.A. ganz nach oben kommen will, wird zügig und spannend erzählt. Die Hauptdarstellerin liefert eine überzeugende Leistung ab. Ein paar Dinge sind allerdings sehr seltsam an diesem Film. Eigentlich soll hier näher beleuchtet werden, was in Darstellerinnen der Branche so vor sich geht. Das gelingt nur teilweise. Fragwürdig ist die Motivation der "Heldin". Sie erscheint soziopathisch veranlagt, auf der Suche nach der eigenen Grenzen, nach einer extremen Erfahrung. Das Werk überzeugt zwar in den Inszenierungen, aber schwächelt dann doch beim Tiefgang. Die einzelnen Charaktere werden nur seicht portraitiert. Unglaubwürdig erscheint, dass ein junges Mädchen ohne Busen, wenig Charme und geringem Glanz derart durchstartet. Was den Zuschauer gebannt hält, sind die Fragen "Wie weit geht sie?" und "Was macht es mit ihr? Für mich kann die "Heldin" in keinem einzigen Moment Geilheit oder Genuß am Akt darstellen, sie wirkt stets reserviert, distanziert und kontrolliert. Es fehlt ein Stück weit an Dramaturgie. Der Plot wird Stück für Stück geradlinig abgearbeitet, die Geschichte verständlich erzählt und der Zuschauer nie im Unklaren gelassen, das ist positiv.
Fazit: Der Film lockt mit versautem Sex (because Sex sells), aber es handelt sich lediglich um gut verpackten, brauchbaren Durchschnitt. Ein Blick hinter die Kulissen der Pornodrehs, aus Perspektive einer 19-jährigen Blondine, der nur einige Aspekte des Ganzen einzufangen vermag und abrupt endet. (5/10)