Dune, der Fantasyepos. Dune, welcher neben Herr der Ringe und mittlerweile noch Game of Thrones für mich die Krone des Genres bildet.
Für Jugendliche war die 80er Version nicht gedacht und sicherlich auch zu komplex, im Schnitt bis heute unausgereift ob der Produktionsgeschichte.
Die unterschätzte 2000er Serie machte optisch budgetbedingt zwar Zugeständnisse, modernisierte aber die Effekte und schaffte es als erste Verfilmung der Komplexität der Geschichte größtenteils Herr zu werden. Eine Leistung, die man gar nicht genug würdigen kann.
Von der 2021er Verfilmung habe ich hier keine Rückschritte erwartet, sondern, dass man die Vorzüge aller bisheriger Verfilmungen einfängt, gute Darsteller dazustellt und die Effekte und das Design kompromisslos und geschmackvoll auf Höhe der Zeit erstrahlen lässt.
Wirklich zufrieden bin ich damit nicht. Manches hat funktioniert (Würmer, Anzüge, Stadt...) - anderes wie die libellenartigen Transportschiffe halte ich für einen schlimmen Rückschritt bzw. einen Fehlgriff.
Was mich am meisten stört ist, dass ich nicht weiß was die Produzenten mit der Spielzeit gemacht haben. Nach zweieinhalb Stunden ist inhaltlich das erzählt, was die 80er Verfilmung in 40 Minuten erzählt hat (und zwar auf gleichem Niveau!).
Dabei ergeht die Neuverfilmung sich weder in Charakterschärfung, noch verweilt sie besonders lange an monumentalen Szenen. Der Schnitt ist zeitgemäß eher schnell. Inhaltlich wird aber kein bisschen mehr Tiefe geboten als bei der 80er Verfilmung, eher etwas weniger und gegenüber der 2000er Serie schmiert die Verfilmung inhaltlich ganz ab.
Nun will ich hier keinen Verriss machen. Ich wurde grundsätzlich gut unterhalten und die meisten Darsteller liefern auch ab. Aber das befriedigt nicht das hohe Erwartungsniveau, welches Kenner der bisherigen Verfilmungen und des Stoffes hatten.
Nun ist es vielleicht auch noch zu früh ein Gesamturteil zu fällen. Vielleicht bekommt die Neuverfilmung die Kurve noch bei der Fortsetzung und reißt vieles wieder raus, So wirklich rechnen tue ich damit aber nicht. Mir ist vieles schon zu glattgebügelt angelegt, um noch irgendwo erhebliche Akzente zu setzen. Religiös wird man den Ball wohl eher flach halten (und hat damit bei einem Film, der einen Messias hervorbringt, keine guten Karten), die Düsternis wird auch moderat bleiben, genau wie der Gewaltpegel und der Ekelpegel...- am Ende wird alles schön unaufgeregt sein und gerade deshalb befürchte ich, dass keiner sich dieser Verfilmung erinnern wird.
Solide 7 Punkte, die aber eine verdiente Klatsche sind gegenüber der 80er Verfilmung (8,5 Punkte) und der 2000er Verfilmung (9 Punkte).