Review

Gesamtbesprechung

Wenn Freundschaft über den Tod hinausgeht…17.10.2021

Worum geht es?

Sie sind Freunde seit vielen Jahren, doch plötzlich wird einer von ihnen, Hermann, tot aufgefunden. Schlimm, doch dumm dazu, scheint Hermann doch den Nobelpreis zu gewinnen, der in fünf Tagen ab Todeszeitpunkt verliehen werden soll. Absenz von der Veranstaltung gilt dabei, Tod indes nicht – und Nobelpreise werden nicht posthum verliehen. Also beschließen die vier Übriggebliebenen, den toten Hermann einfach solange zu verstecken, bis die Preisverleihung vorüber ist. Klingt ganz einfach, ist es aber nicht, weil viele Kleinigkeiten dazwischenkommen, die schließlich dazu führen, daß sich die vier Freunde vor der Polizei verantworten müssen – die vier Teile der Miniserie.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Durchaus, denn die Serie ist wirklich gut gemacht und heiter.

Warum?

Die erste Folge reizt zum Abschalten, denn dort ist Hermanns Lebensgefährtin im Fokus, eine stets greinende Buchhändlerin. Doch selbst diese Episode zeigt schon, wohin die Reise geht: schwarzer Humor mit viel Wortwitz, getragen von wirklich guten Schauspielern. Highlight der ersten Folge der Satz „wenn er im KZ gestorben wäre, hätte er mich nicht begrapschen können“. Und so geht es weiter, wobei insbesondere die Folgen zwei und drei ein Hochgenuß sind. Es geht natürlich schief, was schiefgehen kann, und nicht nur die Freundschaft wir auf eine harte Probe gestellt, sondern auch die jeweiligen Lebensumstände der Protagonisten. Am Ende dann lösen sich Träume auf, Lebensversicherungen werden ausgezahlt, Ehen sind zerrüttet und ein Auto ist gestohlen. Und Hermann ist immer noch tot. Insgesamt ein großer Spaß, den man in dieser Form im deutschen Film nicht all zu oft findet - 8/10.

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