Godzilla: Attack All Monsters (1969)

Ein japanischer Junge wird von einem fiesen Kind geärgert und träumt sich auf die Monsterinsel, wo er sich mit Godzillas Sohn Minya anfreundet, welcher lernt, sich gegen Übeltäter zu wehren und voller Selbstbewusstsein kehrt der Junge in die Realität zurück, wo er sich nun nicht mehr wehrlos herumschubsen lässt.

"Godzillas Revenge" ist neben "Ghidrah - the three-headed monster" der einzige Film aus der Godzillareihe, der es noch nie zu einer deutschen Veröffentlichung gebracht hat und stellt im Gegensatz zu den meist für die gesamte Familie gedachten Werken einen reinen Kinderfilm dar.
So steht der Junge als Identifikationsfigur im Mittelpunkt des Geschehens. Dieser ist viel allein, da seine Eltern beide meist arbeiten und Freunde auch rar gesäht sind. So bleibt ihm als einziger Ausweg für seine Probleme u.a. in Form des fiesen Jungen namens Gabara und später von zwei Verbrechern, die ihn kidnappen, die Flucht in eine Traumwelt. So träumt er sich auf die Monsterinsel, wo er auf Godzilla junior trifft, der im Vergleich zu seinen ersten Auftritten mit dem Ankömmling sprechen kann und die Kunst der Körperverkleinerung beherrscht. Und dieser Minya hat die gleichen Probleme wie der Menschenjunge, denn ihn quält ein Monster ebenfalls namens Gabara und er lernt von Godzilla anschaulich, wie er sich gegen diesen erwehren kann, was dem Jungen in seiner Welt ebenfalls weiterhilft.
"Nichts gefallen lassen und immer wehren" ist dann auch die Botschaft des Films und das halte ich bei einem Kinderfilm für fragwürdig, denn nach dem Werk hat man so richtig Bock, seinen Ärgerern die Fresse zu polieren, so wie es der Junge hier in Form von Beißen und mit Feuerlöscher, der den Feuerstrahl Minyas symbolisiert, Besprühen der Verbrecher und Verkloppen des bösen Nachbarjungen macht.
Die Monsterszenen nehmen einen sehr kleinen Part ein, denn die meiste Zeit wandelt der Junge in der realen Welt. Wenn es Monsterszenen zu erblicken gibt, dann sind diese meist vorherigen Godzillafilmen entsprungen. So gibt es unter anderem Godzillas Kampf gegen den Riesenkrabbe, die Kampfjetz und den Riesenvogel aus "Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer" und Godzilla versus Riesenheuschrecke und Riesenspinne aus "Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn" wiederzusehen. Neu sind lediglich die Konfrontationen mit Gabara, der eines der häßligsten Kostüme aus dem TOHO-Universum aufträgt und entgegen seiner Rolle weniger zum Hassen als viel mehr zum Belustigen anregt.
Für die Musik war diesmal nicht Akira Ifukube verantwortlich, sondern Kunio Miyauchi. Dessen Musik kommt nicht an die starken Melodien Herrn Ifukubes heran, rückt aber vor allem die Monsterkampfszenen in ein neues Licht, da bei diesen meist swingende Partymusik zu hören ist, die neben dem Visuellen auch auf Audioebene für gute Laune sorgt.

Insgesamt ist "Godzillas Revenge" lediglich für Komplettsammler der Godzillareihe regaleinreihpflichtig und für alle anderen eher unsehenswert, da der Film wegen der bereits aus den anderen Godzillas bekannten alten und der mäßigen neuen Monsterszenen weder voll als Monsterfilm noch wegen der zweifelhaften Botschaft als Kinderfilm vollauf überzeugen kann.