Das FBI bildet neue Profiler aus. Nach verschiedenen Tests geht es zu einem letzten Ausflug auf eine einsame Insel die dem Militär gehört. Auf diesem Gelände ist ein fiktiver Mord geschehen den es nun aufzuklären gilt. Der Ausbilder (Val Kilmer) gibt der Truppe ein Wochenende Zeit um den Fall zu lösen. Nach kurzer Zeit geschieht allerdings ein richtiger Mord und das Team stellt fest das sie von tödlichen Fallen umgeben sind. Der Mörder kündigt mit Armbanduhren an wann der nächste zu seinem Opfer wird. Die Zeit rennt Ihnen jedoch sehr bald davon.
Was sich doch recht originell anhört entpuppt sich in einem einzigen Desaster. Falls jemand das Geld fürs Kino sparen will sollte er unbedingt weiterlesen. Wer zu viel davon hat bricht hier besser ab und geht ins Filmtheater seiner Wahl. Zum erträglicheren Filmabend sollte man auch definitiv ein paar Bier vorher tanken.
Zum unsäglichen Plot:
Wird man im Vorfeld mit Namen wie Christian Slater und Val Kilmer gelockt hat man beide nach einer halben Stunde das letzte mal lebendig gesehen.
Dünne Charaktere sind bei Hollywood Produktionen nicht gerade selten und auch hier wird man davon nicht verschont. Eine Dame mit dem Trauma der vergewaltigten und ermordeten Schwester ist selbstverständlich auch vertreten und man ahnt in dem Zehn Negerlein Verschnitt das sie wohl am Ende übrigbleiben wird. Das ist so eine Art "Scream" Regel für Erwachsene. Bei den Teens überlebt die Jungfrau, bei den Älteren muß man schon traumatische Erlebnisse vorweisen können um ungeschoren davon zu kommen. Oder man ist am Ende der Mörder.
Gehen wir an den Anfang des Films:
Zwei der Azubis sind einen fingierten Fall am klären und finden recht bald den Killer samt Opfer in einem abgelegenen Haus. Der Regisseur Renny Harlin versucht uns aber hier weis zu machen, dass das real passiert, damit man ein wenig mitfiebern kann. Selbst der größte Depp wird feststellen das in dem Haus drei Schüsse fallen und die zwei Protagonisten rennen direkt ins Haus um nachzusehen. Sie finden zwei Kinderleichen ohne Einschußlöcher und einem dem Suizid erlegenen Mörder. Selbstmord mit drei Schüssen?? Zweimal vorbei oder was?? Unsere beiden lieb gewordenen Charaktere stellen das natürlich nicht fest und vermasseln die Tour weil sie auf einen zweiten Mann nicht gefaßt waren.
Zum letzten Test fährt die Gruppe auf eine Insel die der US Army gehört. Dort liegen Technik, Waffen und Gebäude im Wert von einigen Millionen aber gerne räumt man das Feld für ein paar Azubis des FBI und läßt noch nicht mal eine Wache da. Außerdem leitet das Projekt ja ein vertrauenswürdiger Ausbilder dem man wegen seinen umstrittenen Methoden ja auch nur einen Agenten (LL Cool J) als Aufpasser auf die Füße gestellt hat. Klar, so einem traut man schon mal eine Militärbasis an.
Erst mal angekommen sterben auch schon die ersten durch seltsame und äußerst komplizierte Fallen. Wann der Mörder die allerdings gebaut hat bleibt ein Rätsel da ja gestern der Schauplatz noch voll vom Militär war. Wohl schnell mal ne Nachtschicht eingelegt, der Gute. Der Mörder selbst weilt selbstverständlich mitten im Ausbildungsteam und spielt den Ahnungslosen. Absolut konstruiert fällt einer nach dem anderen den Fallen zum Opfer und unser Supermörder wußte vorher schon ganz genau um welche Zeit sich wer in welchem Raum aufhält damit die Falle zuschnappt. Klar konnte er das Voraussehen. Er ist ja schließlich bald Profiler. Apropos Profiler!! Niemand macht sich daran ein Profil von dem Mörder zu erstellen sondern beschäftigt sich lieber damit ohne Sinn und Verstand jedem zu mißtrauen und alle 10 Minuten ohne Indizien oder Beweise einen anderen zu verdächtigen. Spannend!!! Munter geht es weiter. Eine gerade dem Nikotin abstinent gewordene Raucherin geht am Zigarrettenautomat vorbei und sieht eine nagelneue verschweißte Packung Zigarretten. Da Supermann wußte in welchem Moment sie wieder anfangen wird zu rauchen hat er sie geschickt platziert. Da ja fast jeder mal eine Packung im Automaten vergißt denkt sie nicht im Traum daran das da böses Spiel am Werke ist. Tja, rauchen kann tödlich enden worauf schon der EG-Gesundheitsminister hinweist aber das die Zigaretten mit einer selbst Metall vernichtenden Säure getränkt sind, konnte auch er nicht wissen. Auch diese Falle wurde mit viel Liebe zum Detail gestrickt. Hatte er sich doch immerhin die Zeit genommen das Päckchen wieder Original zu verschließen. Nach einigen weiteren Ungereimtheiten kommen wr zum Finale furioso. Einen Unterwasserkampf mit Pistolen. Mörder und Heldin versuchen sich unterhalb der Wasseroberfläche gegenseitig zu erschießen. Das gibt wenigstens einen Humorpunkt. Die Auflösung des Mordmotivs ist übrigens genauso dröge wie der gesamte Film. Als kleiner Junge hat er seine Eltern umgebracht und das fand er mal richtig geil. Nach so einem prickelnden Erlebnis wollte er unbedingt mehr davon und ging zum FBI um sich als vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere diesen Inselmist auszudenken. Welch ein Schwachsinn.
Glücklicherweise war heute Kinotag und ich mußte für diesen Schund nur 3 Euro Eintritt zahlen was trotzdem noch 3 zuviel war.