Review

Mindhunters (7/10)

Vorsicht, Spoiler!

Mindhunter ist der neue Film von Renny Harlin, der Filme wie Die Hard 2 oder The Long Kiss Goodbye verbrochen hat. Man hat lange von ihm nichts mehr gehört und ist deshalb umso interessierter in seinen neuen Film.

Mindhunters ist leidlich spannend, und reichlich brutal. Aber vor allem: unlogisch. Spannend ist er da, wo die Kamera auf das Dorf der Insel fährt, und einige verzwackte Labyrinthe zeigt, und vor allem die Puppen, die zu Übungszwecken dienen. Besonders in der Dunkelheit verleihen sie dem Film einen gruseligen Touch, der leider nicht ganz zur Spannungssteigerung benutzt wird. Gut ist auch eine kurze (1 oder 2 minütige Sequenz), in der die FBI-Profiler-Anwärter in ihren Räumen gezeigt werden, und was sie alles tun. Die dabei unterlegte Musik erzeugt Spannung, und man erwartet mehr. Das gelingt dem Film auch bis zum letzten Drittel, bevor er in eine billigen Actioner ausartet.

Denn logisch fand ich einige Szenen nicht. Da ist z.B. die Szene, als die vier letzten Überlebenden unter dem Finger der Frau Blut finden, und bei der Analyse stellt sich heraus: es ist ihr Blut. Sofort will jeder sie umlegen. Warum fragt sich von den Deppen keiner: Das könnte auch während der Ohnmacht aller Beteiligten unter ihren Finger gekommen sein. Des weiteren ist die Szene, in der Cool auf die Frau einprügelt völlig ohne Sinn. Er ist am Ende der Gute, und mit ihr der einzig Überlebende.

Der Rest sind einige Schockeffekte (Kopf rollt weg, Chef baumelt wie Marionette zu Musik, Teilung durch flüssigen Stickstoff, Säure) recht brutal in Szene gesetzt, und der Maskenbildner hat mal wieder ganze Arbeit geleistet. Diese Schockeffekte, so zahlreich sie auch sind, sind gut platziert und erreichen ihre Wirkung. Sie tragen aber nicht zur Erhöhung der Spannung bei.

Zu den Schauspielern: alle machen ihre Sache gut. Christian Slater ist ein abgehalfteter Mime, spielt auch wieder das arrogante Schwein und darf gleich am Anfang fröhlich verrecken. Auch Val Kilmer, fett und aufgedunsen, darf fröhlich Sprüche klopfen, das war’s dann auch. Der Rest der Riege, auch Cool, spielen gut und routiniert.

Fazit: Verwirrender, mäßig spannender, in der Darstellung von Ekeleffekten aber nicht geizender Thriller von Renny Harlin.

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