Es gibt diese Tage in denen man lustlos bei schlechten Wetter in die Videothek schleicht und sich partout nichts interessantes finden lässt oder sich das präferierte Film-Futter bereits in anderen Händen befindet. Also verschiebt sich das Auswahlkriterium darin, dass sich der Film (zumindest bei mir) durch Cover, Regisseur, Produzenten und Ex-Stars wie hier Val Kilmer und Christian Slater auszeichnen soll. Trotzdem bleibt das ungute Gefühl !
Hoffend auf Renny Harlin, der bis dato gerne auf explosive Action abonniert war, ist es dann doch sehr befremdlich ihn als Dirigent eines Serienkiller-Thriller zu akzeptieren. Doch alle Vorbehalte werden glücklicher Weise entkräftigt. Weniger Action dafür exzellente Regieeinfälle in punkto Thrill machen diesen Genre-Beitrag überaus sehenswert. Das Drehbuch orientiert sich dabei allerdings sehr eng an Sylvester Stallones Flop „D-Tox“. Eine Anzahl von unterschiedlichen Charakteren (diesmal FBI-Profiler) werden auf einer Insel ausgesetzt um einen anfangs fingierten Mordfall des Serienkillers „Der Puppenspieler“ aufzuklären. Gnadenlos darf einer nach dem anderen über die Klinge springen – und dies zuweilen äußerst kreativ. Die Spannung die aus der Frage „Wer ist der Täter?“ entsteht, wird durch überraschende Wendungen bis zum Showdown beibehalten. Auch manch anfänglich eingeführte Hauptdarsteller dürfen sich auf eine Überraschung gefasst machen.
Durch eine durchweg gelungene Beibehaltung des Spannungs-Levels muss natürlich die Zeichnung der Charaktere zurücktreten. Keine Figur bleibt im Gedächtnis haften, sind sie doch alle zuerst einmal „nur“ Opfer. Dies würde bei gleichartigen Filmprodukten stören – hier allerdings nicht ! Die Filmminuten rauschen vorbei, Langeweile kommt nicht auf. Schade das manche Filme eben nur durch Zufall entdeckt werden.
Fazit: Durchweg spannende Mörderhatz mit kreativen Fallen, gelungenen aber kurzen Gore-Effekten und exquisiter Kameraführung. Regisseur Harlin hat es immer noch drauf! Durch die Zigaretten-Szene tendiere ich für stolze 8 von 10 Raucherbeinen.