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Das Grundkonzept von „Battle Royale“, bei dem sich junge Leute innerhalb eines Amoklaufes gegenseitig umbringen, um letztlich mindestens mit dem Überleben belohnt zu werden, kann auch in schlichter Umgebung funktionieren. Bei neun potenziellen Opfern hätte das Drehbuch allerdings zwei, drei Sympathieträger hervorbringen können.

Fünf Jahre nach ihrem Schulabschluss treffen sich neun Ehemalige zum Campen im Wald wieder. Nach einem kleinen Gelage erwacht das Kollektiv mit Zeitzündern am Körper, denn ihr ehemaliger Biologielehrer hat noch eine Rechnung offen…

Dass irgendwo in Südafrika gedreht wurde, geht aus der austauschbaren Kulisse leider nicht hervor, denn es könnte sich ebenso um den schlecht ausgeleuchteten Wald zwischen Wülfer-Bexten und Knetterheide handeln. Die Körperbomben, die mit einem Retro-Display und kleinen Scheinwerfern ausgestattet sind, strahlen augenscheinlich derart penetrant, dass diverse Farbfilter massiv überstrapaziert werden. Immerhin lässt sich meistens noch erkennen, wer da soeben das Zeitliche segnet.

Um die Figurenzeichnungen ist es derweil schlecht bestellt, was bereits das Vorspiel mit alten und neuen Allianzen und einigen Intrigen offenbart: Es gibt keinen sympathischen Charakter, nur Leute, die weniger nerven als andere. Mit solchen Voraussetzungen geht das Schlachtfest etwas beliebig vonstatten und da sich rasch herausstellt, dass ein gegenseitiges Abmetzeln jeweils einen Zeitpuffer verschafft, rückt dies primär die Egoisten in den Vordergrund, während vermeintliche Teamplayer eher zum frühen Kapitulieren neigen.

Bei einem maximalen Zeitfenster von rund 45 Minuten ist es allerdings kaum dienlich, wie die Hühner planlos in alle Richtungen auszuströmen, anstatt Möglichkeiten zu finden, die Konstruktion der Bombe vom Körper zu lösen oder zumindest zu versuchen, die Technik mit vorhandenen Hilfsmitteln wie Messer oder Schraubenzieher zu überlisten. Demgegenüber geht der Plan des Initiators voll auf, denn bereits nach kurzer Zeit ist die Gruppe merklich geschrumpft.

Die überwiegend handgemachten Effekte gehen qualitativ in Ordnung, wobei die richtig grobschlächtigen Hiebe ins Off versetzt wurden. Andeutungsweise werden Körper zerfetzt, es gibt eine tiefe Halswunde, diverse Hiebe mit Schwert, Messer und Machete und auch eine Axt wird einige Male geschwungen. Obgleich das Franchise um „Saw“ zwischendurch erwähnt wird, geht es hier nicht allzu perfide, sondern meistens eher direkt zur Sache, was im Zusammenspiel mit dem tauglichen Tempo so einigermaßen bei Laune hält.

Während die raren Versuche von Auflockerungen nur selten zünden (Verwechslung von Jason und Patrick Bateman) und Situationskomik erst gar nicht auszumachen ist, werden noch minimale Twists bemüht, die gegen Showdown jedoch nichts mehr ausrichten. Da hier überdies keine liebreizenden Individuen auszumachen sind, spielt es kaum eine Rolle, ob und wer die Chose womöglich überleben könnte.

Für die eher schwache Synchro kann die Produktion nichts, für den teils amateurhaften Look schon. Die wenig markanten Mimen mühen sich zwar und der Score versucht die Temposzenen angemessen zu untermauern, doch neben der lahmen Kulisse mangelt es definitiv an Schauwerten, spannenden Einzelmomenten und erinnerungswürdigen Szenen.
Es ergibt sich ein seelenlosen Abschlachten mit raren Splattereffekten und einem insgesamt flotten Tempo, das kurz nach der Sichtung auch schon wieder vergessen ist.
4 von 10

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