Für ein Interview mit dem dänischen Konstrukteur Peter Madsen bestieg Kim Wall am Abend des 10. August 2017 dessen selbstgebautes U-Boot UC3 Nautilus. Gegen 22.30 Uhr wurden Madsen und Wall zuletzt im Turm des U-Boots gesehen. Nach Überzeugung der Ermittler und Richter im anschließenden Strafprozess gegen Madsen wurde Wall von Madsen gefesselt, gequält, sexuell missbraucht, ermordet und zerstückelt. Walls Torso wurde am 21. August 2017 am Ufer der Insel Amager, südlich von Kopenhagen nahe der Køgebucht gefunden. Die gerichtsmedizinische Analyse ergab, dass Kopf und Gliedmaßen gezielt abgetrennt worden waren.Am Torso fanden sich 15 Messerstiche. Im Oktober und November 2017 fanden Taucher dort, wo Leichenspürhunde angeschlagen hatten, den Kopf, die Arme und Beine, die vom Rumpf abgetrennt worden waren, sowie Kleidungsstücke. Der Schädel wies keine Frakturen oder stumpfe Verletzungen auf. Nun mussten die Gerichtsmediziner rekonstruieren was passiert ist.
Und das stellte sich als reichlich schwierig heraus, denn das Wasser hatte mehr oder minder alle Beweise vernichtet und auch die DNA Spuren waren gering und daher nur sehr eingeschränkt auswertbar.
Hier handelt es sich übrigens um die Rekonstruktion eines realen Mordfalls an der Journalistin Kim Wall. Da der Mord in Dänemark enorm Staub aufwühlte, aufgrund der recht ungewöhnlichen Geschichte, hat man jetzt das ganze verfilmt...
Man vertraut hierbei auf bekannte Gesichter. Pilou Asbek, der hier den Staatsanwalt spielt, war auch schon in der hervorragenden Serie BORGEN zu bewundern. Sören Mailling kennt man aus WALLANDER und KOMMISSARIN LUND.
Auch der Rest der Crew liefert hierbei eine gute Leistung ab. Der Fall ist interessant und die Verzweiflung der Ermittler, die es einfach nicht schaffen, die Todesursache herauszufinden, durchaus intensiv dargestellt.
Insgesamt hätte eine Folge weniger allerdings auch gereicht, denn ab und an ist Regisseur Lindholm ein wenig selbstverliebt in seine Kameraführung und verharrt oft ziemlich lang auf einzelnen Bildausschnitten.
Für Menschen, die die ruhigen Produktionen aus dem hohen Norden schätzen ist diese Mini-Serie sehr gut geeignet. Der Fall ist ungewöhnlich und die Wendungen interessant. Kann man gut schauen.