Immer noch verzweifelt vom nicht mehr vorhandenen Hype um „Top Gun“ zehrend, begab sich die „Iron Eagle“ – Reihe in die dritte und damit vorletzte Runde. Der schon für das Original verantwortliche Produzent Ron Samuels lies also seinen Autor Kevin Elders („Raven Hawk“, „Jane Doe“) schriftlich die damalige Trilogie komplettieren und verpflichtete dazu ein paar altgediente Kräfte, die seinerzeit für wenig Geld zu bekommen gewesen sein dürften. John Glen, nach seiner langjährigen Karriere als Cutter, Second Unit Director und immerhin fünfmaliger Regisseur bei insgesamt acht Bond-Filmen, kaum noch gefragt, brachte gleich seinen Stammkameramann Alec Mills mit und der Cast setzt sich aus den damals sinkenden oder längst gesunkenen Sternen Louis Gossett Jr. („An Officer and a Gentleman”, “Firewalker”), Paul Freeman („The Dogs of War”, „Who Dares Wins”), Horst Buchholz („The Magnificent Seven”, „Avalanche Express”), Christopher Cazenove („Zulu Dawn”, „Eye of the Needle”), sowie Kung Fu-Legende Sonny Chiba zusammen.
Chappy (Gossett Jr.), die letzte Franchisekonstante, ist nach wie vor irgendwie beim Militär tätig (So genau wird das hier nicht erklärt..), verdingt sich seinen Unterhalt aber weitestgehend mit einer Flugshow, bei der er mit seinen Kumpels Leichmann (Buchholz, als Deutscher), Palmer (Freeman, als Engländer) und Horikoshi (Chiba, als Japaner) in fliegenden Antiquitäten aus dem 2. Weltkrieg eine Flugshow abliefert. Als einer seiner Schützlinge des Stützpunktes jedoch abgeschossen wird und man in seinen Zusatztanks einen Haufen Drogen entdeckt, beginnt Chappy auf eigene Faust zu ermitteln. Schließlich verdächtigt die DEA ihn und sein Vorgesetzter Simms (Mitch Ryan in seiner Standardrolle) wirft ihm nur Stöcke zwischen die Beine. .
Es waren eigentlich stets die Flugeinlagen, die die Reihe am Leben hielten und nicht die peinlichen Storys. Dies soll sich auch bei „Aces: Iron Eagle III“ nicht ändern. Die Flugeinlagen zu Beginn sind flott gemacht, nur muss man sich dann bis zum Finale gedulden, bis es dann wieder zu ausführlichen, luftigen Einlagen kommt. Der Rest verläuft nach Schema F. In Südamerika haust nämlich ein ausgerechnet deutscher Drogenboss namens Kleiss (Paul Freeman), der seine Kontakte beim Militär nutzt, um seine Ware in die U.S.A zu importieren. Die lokale, muskelbepackte Widerstandskämpferin Anna (Ex-Ms. Olympia Rachel McLish, „Raven Hawk“) versucht dem skrupellosen Bevölkerungsausbeuter das Handwerk zulegen, beißt jedoch zunächst bei ihm auf Granit, entschwindet Richtung Chappy, läuft dem auch über den Weg und klärt ihn auf....
Ich bin wirklich einer der Letzten, der sich darüber beschwert, wenn hier und da mal ein Klischee bedient wird, doch „Aces: Iron Eagle III“ ist wirklich eine ultrapeinliche Angelegenheit. Da ist zum einen der obligatorische, schwarze, junge Quatschkopf, der sich, aus welchem Grund auch immer, Chappy aufzudrängen versucht, indem er beispielsweise ungefragt einen ganzen Transporter voller Feuerwaffen besorgt, ständig versucht witzig zu sein und zumindest mir permanent auf die Eier ging und später als Ramboverschnitt durch die Pampa raschelt.
Chappy ist hier auch eine Marke. Nachdem er bei der Flugshow fast abschmiert (Bei den simulierten Flugkämpfen sind plötzlich echte Patronen in den Flugzeugen. Wo erhält man die auf die Schnelle mal so eben 45 Jahre nach Kriegsende?), steigt er so ganz nüchtern aus seinem qualmenden Vehikel aus und erklärt seinen Kumpanen erst mal, was nun Sache sei und das der Mordanschlag geplant gewesen sein muss. Ok...
Der Entschluss gemeinsam in den Krieg gegen das Kartell zu ziehen, wird in einer Bar zu einem Bier gefasst. Grandios dabei Horst Buchholz, der Kleiss von damals (also ausm Kriecccch..) noch persönlich kennt und in einer streng emotionellen Rede erst mal erklärt, dass nicht alle Deutschen Nazis gewesen sind und der Kleiss seinen Bruder vom Himmel geholt habe, weil der keine am Fallschirm baumelnden Piloten abknallen wollte und ihm zudem noch die Tapferkeitsmedaille klaute. Voll die Sau... So geht es dann auch leider weiter. Chappy muss seinen Boss Honig ums Maul schmieren (Los, gib uns die Maschinen. Leute wie du haben Amerika groß gemacht und nun müssen wir es verteidigen..), beschafft vom Stützpunkt jeglichen, technischen Firlefanz und rüstet die Antiquitäten dann hoch. Ich lach’ mal herzlich über ihn und Sonny Chiba, der ein Geheimnis offenbart, sein Gesicht verliert und dann trotzdem mitfliegt.
Im Grunde ist dieser Mittelteil eine einzige Luftblase, die platzt, wenn man nur ansatzweise mitdenkt. Bloß nicht nach- oder mitdenken, denn dann ist es um den Film geschehen! Trotz kurzer Auflüge zu Kleiss, der sich alle Mühe gibt auch ja jedes Klischee so eines unsympathischen Drogenlords zu entsprechen, bleibt „Aces: Iron Eagle III“ Standardware – auch weil Chappys Erkenntnisse dem Zuschauer schon 10 Minuten früher in die Gehirnwindungen fliegen. Action bleibt bis zum Finale Mangelware und auch da gibt man sich eher der Lächerlichkeit Preis.
Ich will den Film ja gar nicht mal so ernst nehmen, aber wenn die Jungs schon ständig vor sich hinbrabbeln, dass der Mensch und nicht die Maschine die Luftkämpfe beginnt, ahnt man Böses. Und so soll es auch kommen: Man lockt die feindlichen Düsenjets (!) neben sich, klappt die Haube auf und feuert im Stehen mit Granatwerfern auf sie (!!), wirft eine Rolle Alufolie (!!) zwecks Raketenabwehr von Bord oder schubst mal den Kameraden an die Tragflächen, weil der sich versehentlich über Kopf hängt. Nicht, dass die modernen Jets eventuell etwas wendiger und schneller sein könnten...
Ob man es glaubt oder nicht, die Attacke auf das Drogenlabor beinhaltet immerhin soviel pyrotechnischen Schnickschnack, dass der Zuschauer sich über imposante Explosionen inklusive donnernde Raketen freuen kann. Der Prototyp eines geheimen Naziflugzeugs aus dem 2. Weltkrieg ist dann indes ein wenig zuviel des Guten... Nun ja, immerhin werden einige Gebäude dem Erdboden gleich gemacht, einige Maschinen in ihre Einzelteile zerlegt und am Boden macht dann auch die Bevölkerung gegen Kleiss Henchmen mobil.
Fazit:
Übrig bleibt ein zumindest für den anspruchslosen Allesgucker soweit ansehbares Filmvergnügen, das jedoch nur während der finalen Zerstörungsorgie so richtig Spaß macht, oft aber auch arg peinlich geriet und sich Realismus völlig verbietet. So einige geschwungene Appelle und die schwachsinnigen, improvisierten Einlagen zum Ende hin waren jedenfalls arg peinlich. Daran ändert auch die mit bekannten Gesichtern gespickte Besetzung und der formelhafte Plot nichts.