Komödien auf der großen Leinwand werden hierzulande seit geraumer Zeit ein wenig vernachlässigt. Was die Didi-Filme in den Achtzigern und später die mit Otto und Bully Herbig waren, bildet in Italien das Komikerduo Ficarra und Picone, die seit nunmehr 25 Jahren erfolgreich auftreten und deren Filme stets zu Kassenmagneten wurden.
Als Pater Valentino (Picone) den Kunstdieb Salvo (Ficarra) verfolgt, weil dieser eine wertvolle Krippenfigur gestohlen hat, landen die beiden nach dem Durchqueren eines Schilfgebüschs in Palästina im Jahre Null. Kurzer Zeit nach ihrer Ankunft lässt König Herodes nach den beiden aussenden, welche wiederum die Jungfrau Maria suchen, denn es braucht schon ein Wunder, in die Gegenwart zurückzukehren…
Der Streifen versteht sich durchaus als Weihnachtskomödie, die mal nicht auf Glitzer, Weihnachtslieder und vermeintliche Besinnlichkeit setzt. Mit dem Zeitpunkt und dem Ort der Geburt Jesu Christi geht sie quasi zum Ursprung zurück, was unweigerlich an den Kultfilm „Das Leben des Brian“ erinnert.
An selbigen reicht das Werk allerdings nicht ansatzweise heran, was in erster Linie an der vergleichsweise geringen Gagdichte liegt. Zudem ist der Humor überwiegend harmloser Natur, denn es geht den Komikern keineswegs um archaische Pointen, jedoch driftet der Spaß nie ins Vulgäre unter die Gürtellinie ab. Als der Pater auf der Suche nach Jesus sein Kreuz hervorkramt und meint: „So sieht er als Erwachsener aus“ tendiert das in eine Richtung, in die es gerne etwas häufiger hätte gehen können, indem das Wissen der Zukunft pointiert mit dem Treiben in Palästina aufeinander trifft.
Natürlich kann sich das eingespielte Duo auf das entsprechende Timing verlassen und obgleich das gestenreiche, oft grimassenartige Spiel von Ficarra zuweilen etwas grenzwertig ist, verströmen sie doch eine gewisse Leichtigkeit, die dem Geschehen merklich zugute kommt. Gleiches gilt für die solide Ausstattung. Denn größtenteils in Marokko gedreht, strahlen die Orte eine authentische Aura aus und auch die Kostüme und Requisiten sind sorgfältig gewählt. Nicht zuletzt haftet dem Score eine epische Note an, wie man sie von Bibelfilmen der 50er kennt.
Einen gewissen Unterhaltungswert kann man der Zeitreise nicht absprechen, Themen wie Selbstfindung, Solidarität und Nächstenliebe werden immerhin in Ansätzen eingebunden und obgleich einige Ereignisse komplett vorhersehbar ausfallen, indem etwa Josef und Maria verwechselt werden, wird für ein angemessenes Tempo und einige Abwechslung gesorgt. Leider bleiben die großen Lacher aus und etwas mehr Mut hätte der Erzählung gewiss gut zu Gesicht gestanden, doch für eine Sichtung mit gut gelauntem Endergebnis langt es dennoch.
6 von 10