Review
von Leimbacher-Mario
Вещь
12 Kilometer unter der Erde, im tiefsten Bohrschacht der Welt, am Arsch von Mütterchen Russland, tritt eine Medizinerin einem körperverformenden und -fressenden Virus entgegen, auf den selbst John Carpenter und Howard Hawks stolz gewesen wären…
Die russische Sci-Fi-Horror-Mar lehnt sich ungeniert und deutlich den Hut ziehend an seine Vorbilder an - was ihn zwar nicht besonders clever und kreativ, jedoch durchaus sympathisch und fannah erscheinen lässt. Dazu sieht er noch klasse, hochwertig aus, fast ein wenig in die „80er-Stranger Things“-Richtung, nur in dezenter und aus russischer Sicht. Dazu lässt mich allein der Gedanke an einen 12-Kilometer-Aufzug in die Erde schaudern - und es soll ihn ja sogar wirklich geben! Die CGI ist nicht immer höchstes Niveau, die vielen handgemachten Ekel-, Monster- und Make Up-Einlagen sind dafür umso passender und schleimiger. Unsere Protagonisten bleibt etwas blass, liegt jetzt aber auch nie schlimm daneben. Es kommt gut Klaustrophobie und Horror auf, erinnert natürlich auch an Videospiele mit Horrorzwitterwesen, die dann aber meist eher im All spielen. „Superdeep“ zeigt einmal mehr, dass Russland durchaus (kleineres) Genre machen kann, dabei sogar auf seine Weise frisch trotz etlicher bekannter Vorbilder wirkt. Konnte das Land ja eigentlich schon immer, gerade wenn man an Sci-Fi/Horror/Tarkovski denkt. Selbst wenn das damals wesentlich anspruchsvoller und intelligenter war. Bleibt dennoch zu hoffen, dass die momentane Regierung und kriegerische Attitüde nicht auch filmisch einen Riegel vorschiebt und einen noch größeren Keil zu uns im Westen treibt. Es wäre schade um solche Schocksnacks wie „Superdeep“. Humorlos und hübsch.
Fazit: keine Konkurrenz zu „Alien“ oder „The Thing“ - aber wer „Sputnik“, „Blutgletscher“, das „The Thing“-Prequel oder „Harbinger Down“ etwas abkaufen konnte, dürfte auch hier keine miese Zeit haben. Grundsolide Monsterkost! Ich geh' weiter „Carrion“ spielen…
P.S.: Hier hat die (nur in zähen Handlungszenen) gekürzte Fassung mal leicht die Nase vorn. Aber beide Versionen sind grundsätzlich gut guckbar.