Eine Lebensweisheit besagt, dass jeden Morgen ein Dummer aufsteht, der nur darauf wartet, über den Tisch gezogen zu werden. Dieser Dumme war im Falle von „Deathsport“ ich. Man brauchte mir nur vorzugaukeln, „Deathsport“ wäre die Fortsetzung von „Deathrace 2000“, und schon war ich stolzer Besitzer eines Filmes, der ein sicherer Anwärter für 0 Punkte ist, wenn diese einmal eingeführt werden.
Dabei hätte der Film nicht zwingend schlecht sein müssen. David Carradine hat schon aus so manchem Unsinn eine Trash-Perle gemacht. Und Roger Corman, auch wenn er nur Produzent ist, hat ja auch keine schlechte Gesamtbilanz. Aber bei „Deathsport“ war es eben nichts.
Die Story ist erschreckend simpel. Nach der üblichen Endzeit gibt es Landmenschen (die Guten) und Stadtmenschen (die Bösen). Die Landmenschen sind Rebellen und haben Pferd und Schwerter, die Stadtmenschen sind Tyrannen und haben Motorräder und richtige Waffen. Carradine ist ein Landmensch, der gefangen wurde und an einer Art „Gladiator-Running-Man“-Veranstaltung teilnehmen muss. Er gewinnt und alles wird gut. Der Rest der Geschichte ist unbedeutendes Beiwerk, ein minimales Maß an Gewalt, ein bisschen schlecht ausgeleuchtete Nudity und miese Stunts.
Ich weiß nicht, was dieser Film gekostet hat. Aber teuer war daran nichts. Und damit reiht er sich nahtlos in die Kolonne der unglaublich schlechten Endzeitfilme ein, bei denen gedacht worden ist, ein Motorrad mit einer Pappe davor sorgt für gute SF-Stimmung. In diesem Fall machen die Motorräder zu Beginn noch Raketengeräusche, um futuristischer zu wirken. Aber selbst dieser Trick konnte nicht beibehalten werden. Die Bauten sind lächerlich, die Kostüme albern. Und über die Maske der Mutanten hüllen wir besser den Mantel des Schweigens. So kann es nicht funktionieren.
Geld wurde auch beim Casting gespart. Es ist zu befürchten, dass Carradine damals billig zu haben war. Er gibt sich nicht für 5 Pfennig Mühe, sondern steuert nur seinen Namen bei. Der Rest der Mimen spottet jeder Beschreibung. Diese Darbietung wird unterstrichen durch eine katastrophale Kameraarbeit und die Abwesenheit des Beleuchters.
Es mag sich damals gerechnet haben, ein billiges Endzeitstreifchen zu drehen, um mit minimalem Invest ein paar Dollar abzugreifen. Dass es aber heute eine Wiederauflage auf DVD gibt ist irritierend und tut mir für David Carradine leid. Jetzt hat er gerade wieder an Image gewonnen, und dann wird so ein Mist ausgegraben. Unnötig und schade.
Vielleicht gibt es Leute auf dieser Welt, die entweder das Werk von Cormann oder Carradine komplett besitzen wollen oder aber Spaß an besonders schlechten Filmen haben. Für die kann sich „Deathsport“ lohnen. Der Rest macht besser einen großen Bogen um dieses Machwerk. Leider trotzdem 1 Punkt, weil weniger eben nicht geht.