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Ein schwarzes Flüchtlingspaar, dessen Boot vor der britischen Küste kentert, bekommt ein temporäres Wohnhaus zugeteilt, während über Asyl oder Abschiebung entschieden wird. In dieser Zeit sollten sie sich besser unauffällig verhalten – was schwierig ist, da ihnen offenbar die Geister der Ertunkenen ins Haus gefolgt sind. Oder sind es ihre Schuldgefühle, weil die eigene Tochter darunter ist...?

Remin Weekes bringt in seinem Debüt die Standardelemente eines guten Haunted House Movies mit einem immer noch brandaktuellen tagespolitischen Thema zusammen und schafft so einen zeitgemäßen und höchst ungewöhnlichen Beitrag zu diesem Subgenre. Wenn Rial sich im Labyrinth der Sozialwohnungssiedlung verläuft und dabei an verschiedenen Orten immer wieder den selben fußballspielenden Jungen trifft und wenn ihr schließlich ein paar schwarze Jugendliche nachrufen, sie solle doch nach Afrika zurückkehren, dann ist das gleich auf mehreren Ebenen gruselig.

Insbesondere im ersten Drittel erzeugt der Film durch seine spannungsvolle Ausgangssituation, spooky Situationen und auch ein paar sparsam dosierte Jumpscares eine richtig starke Horroratmosphäre. Diese aufrechtzuerhalten, ist allerdings gar nicht die Absicht des Films, der sich gegen Ende immer mehr zum tragischen Psychodrama wandelt. Das mag die Genrefans enttäuschen, doch entwickelt HIS HOUSE auf diese Weise – vor allem dank seiner beiden starken Hauptdarsteller – eine emotionale Tiefe, die den meisten anderen Spukfilmen abgeht.

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