Review

Er, der hinter den Reihen geht ...

Geht in die nächste Runde ...

Die Schreckensherrschaft der wütenden Kinder nimmt einfach kein Ende ...


Zugegeben, die Story, basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King, war schon in den 1980er Jahren relativ ausgelutscht. Ein paar Terrorkiddies haben die Schnauze voll von der autoritären Erziehung ihrer Eltern, beschließen unter der Leitung ihres ebenfalls minderjährigen Sektenführers die gesamte Sippschaft dahinzuraffen und verschanzen sich daraufhin im anliegenden Maisfeld. Das Dorf ähnelt daraufhin einer Geisterstadt ...


Ähnlich niedrig waren nun auch meine Erwartung des x-ten Sequels zu einem ohnehin etwas abgenutzten Stoffes.

Gleichermaßen positiv war ich überrascht.


"Children of the Corn (2020)" ist deutlich moderner als die vielen Vorgängermodelle

und auch um einiges blutiger bzw. derber als ältere Verschnitte. Die Vorlage King's wurde derweil sehr frei adaptiert.


An manchen Stellen kommt man sich eher vor wie bei einem "Saw"- oder "Hostel"-Verschnitt, statt eines "Kinder des Zorns"-Reboot. Abgerundet dann noch durch ein Finale das sich gewaschen hat. Naja, für eine derartige Produktion noch echt innovativ.


Die Story wurde einwenig neu aufgelegt. 

War das davorige Remake noch ein weiterer billiger Klon früherer Mais-Horror al`a "Das Dorf der Verdammten", hat man hier noch echt in die Trickkiste gegriffen, nicht ohne sich dabei bei diversen Klassikern was abzuschauen.

"Sings" lässt grüßen.


Was "Faculty" seinerzeit noch als Horrorshow für Erwachsene zelebrierte, mutiert in "Children of the Corn" allmählich zu einer okkulten Messe für Heranwachsende, bzw. einer die von eben solchen ins Leben gerufen wurde, wobei Zielgruppe und Publikum die selbe bleiben.


Auch im Hinblick auf die ebenfalls neuere, zweifelsohne mitunter recht derbe Adaption von Stephen King's "Es", fügt sich der sicher weniger groß budgierte und gehypte "Kinder des Zorns" in das Bild der neumodernen Horror- und Gruselfilme, in dem Fall auch angestaubter King-Adaptionen, ein.


Los, wir zünden ein paar Pentagramm-Kreuze an und dann brennen wir alles nieder. So, oder so ähnlich ...

Nicht wirklich kindgerecht, dafür schön schaurig in Szene gesetzt.


Was mir noch gut gefallen hat, waren die beiden weiblichen Protagonistinnen. Sowohl das kleine Mädchen, das die Nachfolge des bösen Isaac antritt (der psychomäßige Auftritt macht einem schon fast ein bisschen Angst), als auch ihre Rivalin, ein Hermine Granger-Verschnitt, der sich klar auf die Seite der Älteren stellt. Das "Carrie" oder "Feuerkind"-mäßige Ende lässt dabei selbst eingefleischte King- Fans schmunzeln.


Auch sonst macht dieser satanisch-okkulte Kinderhorror einiges her. Keine Ahnung, ob das noch als Independent-Produktion durchgeht, für Liebhaber klassischer Horror im neuen Gewand lohnt sich dieser B-Schocker allemal. Im Vergleich zu belanglosen Remakes von "Poltergeist", "Friedhof der Kuscheltiere" und co kann sich der geneigte Zuschauer hier noch über ein relativ ordentlich inszeniertes und stimmiges Sequel/Remake freuen.


Im Endeffekt ein unterhaltsamer, weil blutrünstiger und gleichermaßen düsterer Ausflug ins abgelegene Maisfeld, in dem sonst nur ein paar zornige Kinder wohnten ...


Ich bin ja mal gespannt wann der neue "God's Army" in die Kinos kommt ...


7/10

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