Nostalgie scheint ein wesentliches Thema für Regisseur Nicholas Verso zu sein, denn bereits sein vorheriges Werk „Boys in the Trees“ war voll und ganz in den 90ern verankert, während er beim Spielzeugterror zumindest teilweise ein weiteres Jahrzehnt zurück in die Zeit wandert.
Hannah und David reisen über Weihnachten mit ihren Patchwork-Kids in ein abgelegenes Herrenhaus, welches früher eine Kinderklinik war, um dieses zu sanieren und weiter zu veräußern. Als die jüngsten Sprösslinge eine alte Kiste mit Spielzeug entdecken, werden sie davon magisch in den Bann gezogen und schon bald entwickeln die Spielzeuge ein garstiges Eigenleben…
Ferngesteuerte Fahrzeuge waren in den 80ern schon cool, während Stofftiere jeglicher Art allenfalls nette Gimmicks bildeten, denn schließlich begann das Zeitalter der ersten Computerspiele, von denen auch hier eines frappierend an „Maniac Mansion“ erinnert. Ein Schellenaffe, ein vorlauter Elf, eine Stoffbiene, Fledermaus, Drache und Muskelheld sind die wesentlichen Antagonisten, die bösartigen Schabernack im Schilde führen.
Etwas umständlich und gleichermaßen klischeebeladen werden die Figuren eingeführt, denn Kids mit verschiedenen Elternteilen mögen sich selten und wenn ein Kindermädchen von Alpträumen geplagt wird, steckt natürlich mindestens ein Trauma dahinter. Und Überraschung: Jemand verschwieg die Hintergründe der Kinderklinik und bekommt diese spätestens zu spüren, als der Schmuck am Weihnachtsbaum ein schlangenartiges Eigenleben entwickelt.
Die Technik, mit der die Titelgebenden zum Leben erweckt werden, ist wahrlich aus der Zeit gefallen, denn dies geschieht hauptsächlich via Stop Motion und nur selten wurden CGI hinzugezogen. Entsprechend stimmt das Spielzeugkollektiv zunächst einen gemeinsamen Song an, wonach auch mal einzelne Individuen zuschlagen, die Biene sogar außerhalb des Hauses. Folgerichtig muten einige Szenerien eher lustig denn gruselig an und auch in Sachen Blutvergießen hält sich das Treiben deutlich zurück.
Leider mangelt es im Verlauf an kreativen Ideen, wenn hinsichtlich des Kontextes mit Weihnachten unweigerlich Vergleiche zu den „Gremlins“ auftauchen und auch das teils Boshafte aus der Reihe „Puppet Master“ wird nicht erreicht. Auf Dauer verhalten sich die Spielzeuge zu harmlos und bis auf einige Momente auf dem brüchigen Dachboden wird das Potenzial der teuflischen Eigenheiten zu selten genutzt, was der eher unspektakuläre Showdown nur allzu deutlich untermauert.
Das ist hinsichtlich einiger atmosphärischer Momente mit Schnee, Weihnachtsdeko und der allgemein abgeschiedenen Grundsituation mit nachfolgendem Schneesturm recht schade, zumal sich die Darstellerleistungen auf einem passablen Niveau bewegen und handwerklich keine gravierenden Defizite auszumachen sind. Zwar sorgen die mitunter trashig anmutenden 89 Minuten für einigermaßen Kurzweil und den oben angesprochenen, leicht nostalgischen Flair, doch der Mangel an Einfallsreichtum im Zusammenhang mit überraschungsfreien Abläufen verhindert eine klare Empfehlung.
5,5 von 10