Katastrophenfilme können auch in einem minimalen Rahmen funktionieren, - es müssen nicht erst prall gefüllte Passagiermaschinen dem Untergang geweiht sein. Wenn lediglich zwei Leute über den Wolken ums Überleben kämpfen, bleiben allerdings nicht viele Möglichkeiten und so werden spätestens Klettertouren außerhalb des Flugzeugs zur Zerreißprobe in Sachen Glaubwürdigkeit.
Vor einem Jahr verließ Sara (Allison Williams) das Urlaubsparadies Mauritius und ließ ihren Freund Jackson (Alexander Dreymon) ohne Abschiedsworte zurück. Zur Hochzeit ihrer Freundin kehrt Sara auf die Insel zurück und trifft Jackson bereits am ersten Abend wieder. Nach einem Streit und einer etwas längeren Nacht verschlafen beide und müssen die Dienste ihres Freundes und Piloten Freddy (David Keith) in Anspruch nehmen. Doch dieser erleidet kurz nach dem Start einen tödlichen Herzinfarkt…
Obgleich die Wahrscheinlichkeit einer solchen Situation recht unwahrscheinlich ist, kann es nicht schaden, sich an einem Flugsimulator zu versuchen, um zumindest ein Gefühl für die wesentlichen Bedienelemente zu erhalten. So muss Sara mit zwei, drei Stunden Theorie durch Freddy die Situation angehen und das Flugzeug annähernd blind fliegen, da weder Handyempfang, noch GPS vorhanden sind und selbst der Kompass irgendwann seinen Geist aufgibt.
Die Figurenzeichnungen der beiden Protagonisten reichen für die prekäre Situation locker aus. Beide handeln leicht egoistisch, sind aber im Zweifel stets Teamplayer, die sich aufeinander verlassen können. Und was schief gehen kann, geht zunächst auch schief, selbst der vage Funkkontakt bricht ab, während der Treibstoff knapp wird. Den auf der Tragfläche befindlichen Tank mit Rum zu füllen, zählt dann bereits zu den Einfällen, die ins Hanebüchene abdriften, ganz zu schweigen von diversen Hangelpartien ohne Absicherung.
Inszenatorisch ist indes wenig anzukreiden. Mithilfe der versierten Kamera entsteht eine leicht klaustrophobische Stimmung und das Durchqueren einer Unwetterfront zählt durchaus zu den spannenden Highlights. Auch Williams und Dreymon performen glaubhaft, nur der Score könnte etwas mehr antreiben.
Da sich besonders gegen Ende diverse Unglaubwürdigkeiten und arg konstruierte Zufälle häufen, büßt der Stoff zum Finale einiges an Potenzial ein, er bleibt insgesamt jedoch recht kurzweilig und weckt anbei die Lust, die Inselgegend des Indischen Ozeans zu erkunden, - vielleicht nicht gerade mit einem Leichtflugzeug.
Knapp
6 von 10