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Erster und auch einziger Film als Regisseur von Thomas Baldwin, der zuvor und zumeist als First Assistant Director oder Second Unit Director für David A. Prior gearbeitet hat und in dessen Frühwerken als Associate Producer anwesend war; ab 1989 trennen sich die Wege und Baldwin selber wart nicht mehr gesehen. Getreu dieser Herkunft und getreu des Drehbuchs, was vom ebenfalls Prior-verbundenen William Zipp stammt ist das Werk hier natürlich aus der Schmiede von Action International Pictures (AIP) ge- und mit all den Vor- und auch den Nachteilen dieser Sorte Film besetzt. Liebhaber der Sorte Videothekenreißer für die hinteren Regale freuen sich über karge bis gleich ärmlcihe Bilder, die dafür in einer eher ruppigen Gangart aneinandergereiht werden und über eine einfache Geschichte, die zwar kein Feuerwerk entfacht und kein Budget, aber den ewigen Kampf Gut gegen Böse und hier gar einen echten Stallone unter den Teilnehmern, einen mit Hollywooderfahrungen von Rocky bis zu Rocky III - Das Auge des Tigers, den Stallone Frank nämlich (und sogar eine Rambo-Referenz) bietet:

Als der Boy Scout Greg [ Casey Hirsch ] auf seiner dreitägigen Abenteuertour durch die Wildnis auf ein abgestürztes Flugzeugwrack, eine mumifizierte Leiche des Piloten und einen mysteriösen Koffer samt diverser Datendisketten trifft, ahnt er noch nicht, was er da gefunden und ausgelöst hat. Von dem Fund erfährt nämlich auch Mr. Quill [ Frank Stallone ], der die Sachen unbedingt wieder haben will und mit seinem Ausputzer Leo [ David Roger Harris ] und einer Handvoll eigens ausgesuchter Killer eine kleine Armee in die Wälder entsendet. Auftritt für den dortig mit seinem Ersatzvater/besten Kumpel/Liebhaber (?) Freddie [ Perry Hill ] lebenden Naturbuschen und Vietnamveteran John Billings [ William Zipp ], der den Stadtmenschen anfangs recht heimleuchtet, diese dann aber mit dem neuen Oberhaupt Jack LaRouse [ David Marriott ] und einem Spurenleser [ Fookilai ] Verstärkung einfliegen lassen, was auch der Freundin des nunmehrigen Männertrios, der Ladenbesitzerin Monica [ Jill Foors ] bald Probleme bringt.

Wo Regisseur Baldwin gelernt hat, beim 'Besten' nämlich und das der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, sieht man schon in der Eröffnungsszene, der nächtlichen Infiltration von maskierten Haderlumpen in ein eigentlich bewachtes Haus aus; Bilder und Szenen, die nach Parodie schreien und wo selbst das bisschen Brutalinski beim Eindringen eher witzig wirkend als den tatsächlichen Ernst vollziehend aus. Ein kurzer Vorgeschmack auf noch Kommendes und ein kurzer Blick auf das urbane Umfeld auch nur, was bald darauf durch viel Wald und frische Luft und einem Ausflug von ganzen drei Tagen in die 'Wildnis' abgelöst und auch abgelenkt wird. Ein Film von und mit und für die Pfadfinder, allzeit bereit, und ein einfaches Ziel plus viel Bewegung ist nie verkehrt.

Der Kontrast zwischen den beiden verschiedenen Seiten der Geschichte und der Areale, aus der sie kommen und spielen, hilft eingangs bei der gewissen Orientierung und der Aufmerksamkeit zusätzlich zu dem auffällig Schlechten. Hier Hochhaus, Metropole, Kooperation, geheime Informationen eines Forschungsprogramms zum Weltraumverteidigungssystem (!) auf mehreren 5 1/4 Zoll Disketten, mit Tracking und Computervisualisierung der aufgefundenen Location und geheimen Treffen auf der Firmentoilette, dort die Holzfällerhemden und die Jeans bis zum Bauchnabel, die einfache Mentalität und das schlichte provinzielle Wesen. Zwei verschiedene Lebensstile, die bald Gewalttaten wie ein Pfeil in die Brust, ein explodierendes Auto, derbe Schüsse in den Bauch und allgemein das Sterben noch mehrere Wochen vor der offiziellen Jagdsaison vereint, und wo so ein wenig die Abenteuerromantik auf den modernden Action- und Survivalthriller und die Konfrontation zwischen dem arg bescheidenen Guten, dem Kriegshelden mit der Winchester, auf das grundlos Böse mit Maschinengewehren trifft. Immerhin, trotz aller Defizite funktioniert die Geschichte vom Abzeichen fürs Überleben in der Wildnis so halbwegs (und wurde für Slayer - Edge of Honor, 1991, mit dem Corey Haim und Swayze Don nochmal reaktiviert), und die Szenen zur Geisterstunde sind auch tatsächlich düster gehalten und nicht vollends mit Scheinwerfern ausgeleuchtet, nachts sind hier tatsächlich alle Katzen grau und im Dunkeln ist gut Munkeln.

Wäre die Verwendung von reichlich Blutbeuteln bei den Einschüssen und auch das Zeigen von Fatalitäten wie einem angespitzten Ast quer durch den Rücken nicht, könnte das Ganze gar als Familienfilm im Abenteuergenre durchgehen, so naiv wie das gehandhabt und so wie als damaliger Fernsehfilm mit äußerst konventionellen Bildern, Simpleton-Dramaturgie und dürftigen Dialog- und Handlungsszenen gefilmt. Das Zeigen des nackten Rückens einer Frau passt auch in dieses Schema der jugendfreundlichen Behandlung, die Musik klimpert sich einen zusammen, das könnte auch aus einem TV-Western mit James Arness oder etwas mit Dennis Weaver sein, und die Darsteller sind bestenfalls lustig und schlechterdings halt schlecht. Aktion ist ein bisschen Gerenne durch das trockene Buschwerk, sowie viel Hantierei mit dem Knattergewehr und ein Sprung durch ein Fenster, nichts, was wirklich aufregt und nichts, was frohlockende Besprechungen bringt.

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