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"Get Carter" ist ein Drama, das nicht herausragend viel Positives bietet, allerdings auch nichts falsch macht. Es besticht durch das intensive melancholische Flair, das sich durch das ganze Werk zieht. Es regnet z.B. fast die ganze Zeit und geredet wird von der Hauptfigur generell auch nicht viel. Die Atmosphäre kann somit vollends überzeugen und macht viel aus.

An der Story gibt's eigentlich auch nichts zu mäkeln. Rachemotive wurden zwar schon in zig Filmen verarbeitet, doch das hier Gezeigte ist kein simpler Vorwand, um eine selbstzweckmäßige Ballerstory oder ähnliches aufzuziehen, wie es häufig geschiet. Zudem bietet sich durch die HInzunahme der Familie des verstorbenen Bruders eine interessante Konstellation. Eine gute Idee finde ich auch, dass der Held erst nach Nachforschungen herausfindet, dass sein Bruder unnatürlich starb.

Man sollte vielleicht erwähnen, dass Sly Stallone den Protagonisten Jack Carter spielt. Klar, er würde für diese Performance nie den Oskar bekommen, aber er spielt mindestens zwei Stufen über seinen schlimmsten 80er Rollen a là "Rambo 3" und den melancholischen, schweigsamen Antihelden nimmt man ihm irgendwie ab. Neben ihm ist in der Rolle der Enkelin Rachel Leigh Cook zu sehen. Zur Erinnerung - das Weib aus diesem Teenie-Ding (Eine wie Keine) mit Freddie Prince Jr.

Handlungstechnisch geschieht nichts weltbewegendes. Man nimmt den Rachefeldzug daher als solchen nicht die ganze Zeit über so richtig wahr. Kleine aber feine Actionschübe, etwa 2 Autojagden, sorgen zwischendrin für Spannungsmomente.

Was die ganzen Kritiker gegen den Film haben ist mir beim Schauen nich so wirklich klar geworden. Fest steht, dass Get Carter ein Remake, bzw. eine weitere Verfilmung des Stoffes ist, und erfreulicherweise keine, die man sich hätte sparen können. Wie viel man aus der Vorlage übernommen hat, kann ich nicht beurteilen. Die Ähnlichkeit zwischen den Filmplakaten von diesem hier und dem Alten von 1971 ist jedoch unverkennbar.

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