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Der 14jährige Marc Jürgen Modschiedler muss mit ansehen wie sein älterer Bruder von Zuhältern totgeschlagen wird. Nachdem Marc seine Lehrstelle verliert ist er anschließend auch noch allein im Hamburg des Jahres 1972. Dort lernt er den Rocker Gerd kennen, der eben aus dem Gefängnis entlassen wurde. Die Zeiten haben sich geändert und nichts ist mehr wie früher, eine Tatsache die Gerd schnell erkennt.

Lemkes „Rocker“ bietet ein authentisches Bild. Nichts ist an den Haaren herbei gezogen, der Film wirkt wie ein eine Reise mit der Zeitmaschine in das Hamburg der frühen 70er Jahre. Natürlich ist der Sachverhalt, dass Lemke Laiendarsteller agieren lässt nicht unbedeutend, denn das Spiel der Unbekannten vermittelt das damalige Zeitgefühl in Präzision.

Die Dialoge die der Film beinhaltet, haben ebenfalls einiges zu bieten. Zitate wie „Du meinst also, dass du das Geld nicht zurückbekommst, du Klappstuhl, oder was?“ sind einfach genial und man fühlt sich wunderbar aufgehoben. Die Darstellerriege ist in allen Belangen sympathisch und wenn Gerd Kruskopf aus dem Knast kommt und ein lautes „Bambule“ in die Runde brüllt, dann hat das einfach was Besonderes.

Neben dem Kern der damaligen Momentaufnahme bietet „Rocker“ eindeutig die Message, dass sich die Zeiten bereits ins Negative geändert haben. Die Hemmschwelle ist geringer und der „Rocker“ wird ganz uns gar nicht mehr gefürchtet. Es gibt Paroli und zwar in harter Form. Hätte man jedoch einst gewusst in welcher Form sich die Zeiten noch mehr verhärten, dann würde man die Momente im Hamburg von 1972 wohl gern wieder zurückholen.

Fazit: Ein authentisches und fast dokumentarisch angelegtes Zeitdokument in dem man sich sehr gut aufgehoben fühlt, but it's all over now, Baby Blue.

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