Hier ist es mal wieder, das Lieblingsthema vieler Amateursplatterfilmer: Die Katastrophe ist bereits da, die Zombies bevölkern einen dem Zuschauer bis dato unbekannten Landstrich und die selbsternannten Kämpfer, hier in Form von Söldnern, haben alle Hände voll zu tun, um der Lage Herr zu werden. Mehr ist an Wissen und Verständnis kaum nötig, hauptsächlich geht es natürlich um viel Gesplatter. Zunächst wird jedoch das Super-Spezial-Einsatzteam zusammengestellt, um irgendwen aus „Midnight Creek“ herauszuholen, große Gesten in kleinen Filmchen sind Fans von Timo Rose gewohnt. Mit an Bord neben ihm sind der Regiekollege Andreas „Violent Obershit“ Schnaas, Yazid Benfeghoul von „Gory News“, die Herausgeber von „Home Made“ und „Astro“-Chef Oliver Krekel. Ein illustres Szenetreffen vor der Kamera also, was hier zusammentrifft, um die Überlebenden eines Terroranschlags herauszuholen und zwar tot oder lebendig. Nun ja, was mit „toten Überlebenden“ gemeint ist, ist wohl nicht so wichtig, schließlich ist das keine Literaturverfilmung, sondern ein Zombiestreifen in einen militärischen Actionrahmen gefasst. Häuser- und Straßenkampf mit Untoten steht auf dem Programm im Gemetzel gegen das „Projekt Goliath“, überkandidelte Forscher sorgen mit ihrer Arbeit für einen erhöhten Bodycount. Die Erklärungen, DNA-Kreuzung und Chip im Gehirn um eine superdolle Lebensform zu schaffen, sind so lala, aber wen vom Zielpublikum interessiert das schon. Innerhalb von Timo Roses bisherigem Schaffen befindet sich „Midnights Calling“ auf mittlerem Niveau, was Kamera, Schnitt und schlüssige Handlung angeht. In Papieranzügen liefen schon vorher einige Forscher durch Amateursplatterstreifen und die Actionhelden spielen mal wieder die dicken Macker. Den Innovationspreis gibt es dafür nicht, ebenso wenig sollte der geneigte Fan großartige Spannung erwarten. Denn wer sich etwas im Amateurgenre auskennt, hat im Prinzip alles schon des Öfteren gesehen und auch ähnliches wie den hausgedengelten Metal-Soundtrack gehört. Laien spielen Krieg, was etwas kindlich wirkt, dabei geht es mit Hauen und Stechen, Hacken und Beißen, Schießen und Zerhacken zu. Die Goreeffekte sind erwartungsgemäß beachtlich und zwar weniger in der technischen Umsetzung, sondern in der Quantität.
Fazit: Wer solche Filme nach Hektolitern selbst angerührter, roter Soße beurteilt, sollte seine Amateursplatterfilmsammlung damit komplettieren, ansonsten ist das unoriginell (außer unfreiwilliger Komik) und auch wenig spannend. 3/10 Punkten