Nach dem äußerst bizarren Tod seiner Mutter und seines Vaters muss der unbeholfene Jack sein Elternhaus, aus dem er nie ausgezogen ist, verkaufen. Dieses einschneidende Ereignis führt dazu, dass der Spielzeugdesigner endlich erwachsen werden will. Beim Ausmisten fällt ihm Benny, sein treuer Begleiter aus Kindheitstagen, in die Hände. Doch statt seinen alten Kumpel wertzuschätzen, wirft Jack ihn einfach weg. Allerdings hat er die Rechnung ohne das knuffige Stofftier gemacht, denn das erwacht auf mysteriöse Weise zum Leben - doch nicht, um Jack den lieben langen Tag zu knuddeln, sondern um ihn zu beschützen. Und unter "beschützen" versteht Benny "vernichten"! Jeder, der Jack in den Knopfaugen des flauschigen Killers Unrecht tut, wird gnadenlos zerhackt, aufgeschlitzt oder ausgeweidet. Dass das nicht lange gutgehen kann, versteht sich von selbst. Und so beschließt Jack irgendwann, seinen amoklaufenden Teddy auf Eis zu legen.Doch das ist leichter gesagt, als getan, denn eines ist klar: Die Hölle kennt keinen schlimmeren Zorn als den eines verschmähten Kuscheltiers.
Ich finde dieses Zusammenfassung sehr gelungen, deshalb habe ich sie auch mal so übernommen.
Erst einmal muss man ja sagen, dass man bei dieser Geschichte sofort an einen totalen Trash-Film denkt. Das waren im Endeffekt Sachen wie DOLLS, CHUCKY 1, PUPPET MASTER und alle anderen auch – aber sie hatten irgendwo alle einen gewissen Charme. Und das ist bei BENNY LOVES YOU genauso.
Zudem ist es überraschend, dass dieser Streifen dann doch viel teurer aussieht, als er eigentlich ist. Die Kameraführung und die Ausleuchtung, sowie Schnitt sind absolut in Ordnung und das, obwohl der Regisseur und Hauptdarsteller hier sein Erstlingswerk!! präsentiert, welches er selbst finanziert hat. Diese Experimente führen meistens zu dem Gesamtbild „billig aber schlecht“. Kann man hier nicht sagen.
Die Animation von Benny ist zwar nicht überragend und wirkt eher ein wenig wie die bei der Augsburger Puppenkiste. Das erklärt der Regisseur aber sehr schön, weil er den Teddy nach Vorbild der Sesamstraße zeigen wollte. Und in den 70/80er Jahren waren eben die Darstellungen auch noch nicht so ausgereift wie heute und genauso sollte auch Benny wirken.
Auch die Splattereffekte sind absolut hervorragend und sehen in keinster Weise billig aus. Nach meiner Meinung sind sie auch fast alle handgemacht. Auch das finde ich erstaunlich, da Leute die so etwas können, auch nicht gerade für Kleingeld zu haben sind.
Nebenbei wird auch noch etwas Gesellschaftskritik eingebracht. Zum Beispiel, dass wir heute Objekte, die uns als Kind einmal begleitet haben, einfach entsorgen und das im Zeitalter der Spielkonsolen, so etwas scheinbar banales wie Kuscheltiere fast ausgestorben sind. Auch Mobbing ist ein Thema und der immense Druck unter dem Menschen stehen, etwas gescheites auf die Beine zu stellen, was Geld verspricht, weil sie sonst fliegen. Erstaunlich, was Hurt in seinem Film alles unterbringt und trotzdem ein stimmiges Gesamtwerk präsentiert.
Die Hauptattraktion ist aber natürlich BENNY, der zwar immer die gleichen 5 Sätze von sich gibt, aber trotzdem irgendwie putzig wirkt. Wann hat denn ein Zuschauer mal Mitleid mit einem Massenmörder? Eigentlich nie, aber in diesem Fall weiß man wirklich nicht, ob man das Kerlchen lieben oder hassen soll. Besonders als er dann sterben soll, hat man doch irgendwo Sympathie, denn er möchte ja eigentlich nur seinen besten Freund wiederhaben, den er sein ganzes Leben lang begleitet hat.
So bleibt unter dem Strich eine wirklich lustige Horrorkomödie, mit guten Effekten und erstaunlicher Optik. Benny ist zwar simpel gehalten, erobert aber dann doch das Herz des Zuschauers. Hier darf es gerne eine Fortsetzung geben, die nach dem Ende durchaus möglich erscheint.
Natürlich darf man das ganze hier nicht ernst nehmen und auch meine Bewertung ist sehr hoch, weil ich das ganze einfach charmant finde und eh einen Faible für ungewöhnliche Killer wie Puppen oder ähnliches habe - jetzt kommt auch noch ein Stofftier dazu.