Frederik Frankenstein, ein in Baltimore arbeitender Gehirnchirurg, ist der Enkel des berüchtigten Barons, der vor vielen Jahren künstliches Leben erschuf. Eines Tages taucht ein Mann bei Frederik auf und teilt ihm mit, daß er das Erbe seines Großvaters anzutreten hätte. Der junge Frankenstein fährt nach Europa auf das Schloß der Familie, um dort in Großvaters Fußstapfen zu treten. Wie einst sein Opa bastelt auch Frederik Frankenstein in einer Gewitternacht ein Geschöpf aus Leichenteilen zusammen. Leider hat sein Gehilfe Igor die Schilder auf den Gläsern mit den Gehirnen verwechselt und so erwacht ein tumbes Ungeheuer zum Leben…
Daß danach bei einem Regisseur wie Mel Brooks dann nicht alles so verläuft wie bei den herkömmlichen Frankenstein-Verfilmungen, war zu erwarten. Diese wunderschöne und liebevolle Parodie/Hommage auf die guten alten Zeiten des Universal-Horrors ist in jeder Hinsicht vollkommen und perfekt. Mel Brooks, der ansonsten eher schamlos persifliert, hat hier sogar die alten Sets originalgetreu nachbauen lassen und somit ein höchstes Maß an Authentizität erreicht. Zudem hofiert er James Whales’ Original durch ein exaktes Kopieren von Handlungsabläufen bzw. Szenerien (z.B. das Mädchen am Fluß oder der blinde Einsiedler) und setzt ihm durch die stilvolle Schwarzweiß-Fotografie ein Denkmal. Besetzungsmäßig ist der Film mit einer Komikergarde ersten Ranges versehen, so daß auch für die entsprechende Zwerchfellgymnastik gesorgt ist. Nach „Frankenstein Junior“ hat Regisseur Mel Brooks nie wieder eine solche inszenatorische Dichte zwischen Inhalt und Form erreicht. Mit Marty Feldman, Gene Wilder, Peter Boyle, Madeline Kahn, Cloris Leachman u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin