Review

staffel 1

Nach dem Tod seiner Mutter zieht der 15-jährige Juri mit seinem Vater Jaschek in einen heruntergekommenen Plattenbau am Rand der Stadt. Während der Vater versucht, als Hausmeister des störanfälligen Gebäudes eine neue Existenz für sich und seinen Sohn aufzubauen, realisiert der Junge Stück für Stück, dass unbemerkt von ihren Nachbarn noch etwas anderes in den dunklen Korridoren haust: ein böses Wesen, das in die marode Bausubstanz eingedrungen ist - und das über Jahrzehnte den gesamten Block in einen Organismus verwandelt hat, der schleichend die Seelen seiner Bewohner verdaut. Um es zu bekämpfen, muss Juri die feindselige Blockbevölkerung zur Zusammenarbeit bewegen - auch wenn er sich dafür gegen das stoische Regime seines Vaters auflehnen muss, dessen Geist bereits ganz unter dem zerstörerischen Bann des Wesens steht.

Hervorragende Zusammenfassung. Ich habe schon während dem Anschauen der Serie überlegt, wie man das hier beschreiben könnte ohne jetzt zu viel zu verraten, aber der Pressetext ist durchaus gelungen.

Wieso heißt die Serie eigentlich HAUSEN? Kommt das von „in der Bude hausen“ oder Nordhausen oder gar Entenhausen? Sorry aber der Titel erschließt sich mir nicht, was aber im Endeffekt auch egal ist.

Denn was die Serie hier in Sachen Optik abliefert, hat absolutes Kinoniveau. Die bedrückende Stimmung in dem Haus, die ausgewaschenen Farben mit Blaufilter (erinnerte mich insgesamt stark an dem deutschen Streifen TATTOO) sind perfekt gewählt, um die Tristesse zu unterstreichen.

Zudem ist die Kameraführung ebenfalls auf ganz hohem Niveau. Alleine die ständigen Schwenks auf den Block, besonders, wenn er im Dunkeln liegt sind jedesmal wieder ein Augenschmaus. Dazu gesellt sich ein exzellenter Soundtrack. So gibt es in der A-Note wirklich nichts zu bemängeln und atmosphärisch ist das hier wirklich voll ausgereizt.

Die Geschichte erscheint natürlich etwas sehr weit hergeholt und den Handlungsstrang mit den Drogen hätte man sich auch schenken können. Der ergibt zwar am Ende noch einen kleinen Sinn, aber trotzdem wäre er verzichtbar gewesen.

Die Darsteller sind teilweise wirklich hervorragend. Wer hätte denn mal geahnt, dass der Kollege Charly Hübner in einer deutschen Horrorserie mitspielt, die an sich ja schon extrem rar gesät sind. Als sein Sohn ist Tristan Göbel zu sehen, der es anscheinend wirklich schafft vom Kinderstar ins Erwachsenenalter hinein, weitere Rollen zu bekommen – das ist eher die Seltenheit.

Regisseur Thomas Stuber sagt mir mal gar nichts und nachdem ich gegoogelt habe, kam heraus, dass er auch nicht viel gedreht hat. Ein paar Tatortfolgen und kleinere Movies. Um so sehr erstaunt es mich, dass er hier eine so tolle Atmosphäre schafft.

Die Serie ist übrigens abgeschlossen, wobei sie gegen Ende ein kleines bisschen über das Ziel hinausschießt. Vieles bleibt auch offen und der Zuschauer muss sich selbst Gedanken machen, was denn viele Dinge bedeuten, denn eine Aufklärung erfolgt nur bedingt.

Fazit: Atmosphärisch und kameratechnnisch ist das hier allerhöchstes Niveau. Ich sage es als Fan des deutschen Filmes doch immer – die können das schon, nur will man eben in diesem Land lieber alberne Komödien sehen. Zudem ist der Kniff mit dem Plattenbau genial, denn da herrscht grundsätzlich ja schon eine gewisse gruselige und unnahbare Atmosphäre. Sehenswert.

Die Serie an sich bekommt 7 Punkte, also ein gut, aber den einen Sonderpunkt für Regie und Kamera und Look gibts obendrauf

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