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Werner, Andi und Eckat würfeln darum, wer von ihnen als König die Truppe anführen darf. Werner gewinnt und beschließt mit seinen Untertanen nach Korsika zu fahren, um dort Flachköpper zu machen. Unterwegs gibt es jedoch einige Zwischenfälle mit der Polizei, zudem werden die Untertanen mit der Zeit aufmüpfig und beanspruchen ihrerseits die Herrschaft.

Der Titel "Gekotzt wird später" allein legt schon einmal das Niveau dieses Werner-Teils fest, der vielleicht sogar noch dämlicher und fäkalhaltiger als seine Vorgänger ist. Anders als bei "Das muss kesseln" und "Beinhardt" versucht man bei diesem vierten Teil nicht einmal eine zusammenhängende Handlung zu konstruieren und beschränkt sich auf ein episodenhaftes Roadmovie mit verschiedenen Einzelabschnitten, liefert damit aber den besten "Werner" seit "Beinhart" ab.

Gags hat Regisseur Michael Schaak dabei einige eingebaut. Dass der Regisseur von "Beinhart", "Das muss kesseln", sowie "Das kleine Arschloch" dabei wohl auf Fäkalhumor der ekelhaftesten Art zurückgreifen würde, war von Anfang an klar und dürfte den, der auch nur einen der Vorgänger gesehen hat, eigentlich nicht überraschen. Die Gags sind dabei dermaßen niveaulos und derb, das sie dann doch teilweise belustigen können und angesichts der enorm hohen Dosierung gelingt dies sogar über die volle Laufzeit. Einige echte Rohrkrepierer sind natürlich auch dabei, aber die muss man eben in Kauf nehmen können. Vor allem beim Fußballspiel am Anfang des Films und bei diversen Versuchen von Meister Röhrich, auch ohne seine beiden Mitarbeiter ein paar Leitungen zu verlegen gibt es über ekelhaften Fäkalhumor hinaus auch überaus amüsanten Slapstick, der ebenfalls zu überzeugen weiß und jeder, der entweder geistig auf Durchzug schalten kann, oder genug Promille im Blut hat, wird den Film, der durchaus ordentliche Unterhaltung bietet, zu schätzen wissen.

Da der Aufbau komplett episodenhaft geworden ist, gibt es diesmal zu keinem Zeitpunkt Versuche, irgendwie doch noch Dramatik zu erzeugen, oder einen Ansatz von Emotion einzubauen, was die letzten Filme teilweise ausbremste. Die Aneinanderreihung von Gags, die ohne Atempause gestreut sind, funktioniert aber wesentlich besser als der Aufbau der beiden vorherigen Filme, womit er an den ebenfalls sehr episodenhaften ersten Teil der Reihe anknüpft, der immer noch der beste ist. Da trotz dieses Aufbaus ein paar Running Gags, wie die Auslosungen eines neuen Königs, oder Eckats Sehnsucht nach Meister Röhrich aufgebaut werden, überzeugt der Aufbau dennoch. Dass die Charakterkonstruktion nicht flacher sein könnte und die Handlung jeden gesunden Menschenverstand vermissen lässt, sollte dabei jedem klar sein.

Die Animation ist verglichen mit diversen amerikanischen Animationsfilmen eher schwach, für einen deutschen Film jedoch gelungen und auf jeden Fall sehenswert. Die Filmmusik, die nahtlos an die Vorgänger anknüpft unterlegt den Film dabei zufrieden stellend und auch ansonsten gelingt "Gekotzt wird später" handwerklich durchaus, zumal auch das schnelle Erzähltempo, das zwar eine enorme Kurzweiligkeit zur Folge hat, aber beste Unterhaltung garantiert, durchaus gut gewählt ist.

Fazit:
"Werner - Geklotzt wird später" bietet beste Unterhaltung auf unterstem Niveau, aber das im positiven Sinne. Der derbe Fäkalhumor unterhält aufgrund der enorm hohen Dosierung der Gags und wegen des schnellen Erzähltempos bestens, wenn man sich denn nicht an dem niedrigen Niveau stört. Zudem übertrifft "Gekotzt wird" später seine beiden Vorgänger und bleibt lediglich hinter dem ersten Teil der Reihe zurück.

70%

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