Werner, der prollige Klempnergeselle aus dem hohen Norden, ist wieder da. Nachdem er mit seinem ersten Film eine von Deutschlands Kult-Komödien hingelegt hat, kamen seine Sequels nicht mehr so gut an. Sowohl Teil 2 als auch Teil 3 konnten die Fans nicht mehr überzeugen, obwohl sie, zumindest aus meiner Sicht, auch nicht unbedingt die schlechtesten Filme sind. Doch mit "Werner - Gekotzt wird später" gibt es nun wirklich einen Tiefpunkt im Werner-Universum. Denn das späte Gekotze ist vor allem eins: Langweilig.
Die Story ist dieses mal leider wirklich keinen Pfifferling mehr wert. Im Prinzip gibt es ein einfälliges Road-Movie zu besichtigen, in dem die Wernersen-Brüder, Werner und Andi, zusammen mit Werners Kollegen Eckat, zum Kurzurlaub nach Korsika aufbrechen. Ihnen an der Stoßstange hängen die Loser-Polizisten Bruno und Helmut, die mal wieder kein Fettnäpfchen auslassen. Doch Werner wäre nicht Werner, wenn er den Polizisten nicht entkommen könnte. Auf mehr baut sich die Story eigentlich nicht auf. Innovation und nette Ideen, so wie es sie beim ersten Teil zu Hauf gab, gibt es hier leider so gut wie überhaupt nicht mehr auszumachen. Was die Feldmann-Brüder hier zusammengeschustert haben, ist leider nur traurig.
Traurig vor allem auch, weil die Gagdichte so schlecht ist. Das Werner für grobe Gags bekannt ist, dürfte jedem klar sein, doch was einem hier mitunter für Blindgänger geboten werden, geht auf keine Kuhhaut. Entweder sind die Gags so was von witzlos und öde, das man nicht mal müde lächeln kann, z. Bsp. dieser völlig bekloppte Gag mit den Würfellastern, oder sie sind so derartig derbe und kloakig, dass es ebenfalls nicht mehr wirklich lustig ist, zumindest nicht so lustig wie beim ersten Film. Vor allem die ständigen Kotzerein (der Titel kündigte es ja eigentlich schon an) sind stink langweilig. Wirklich gelungen ist da nur maximal jeder 10 Witz. Als gelungene Bsp. seien da das Bierflaschen-Spiel genannt, in dem die drei Freunde nacheinander probieren, den Bierverschluss ins Flaschenloch zu schnippen oder das wirklich grandiose Schattenspiel, mit den abstraktesten Formen von "Schere, Stein, Papier"! Aber diese Brüller sind wirklich Ausnahmen.
Was den Film da noch ein wenig rettet ist die Tatsache, dass einem die Figuren, trotz des miesen Skripts und den lausigen Gags, durch die Bank weg sympathisch bleiben. Werner, der ewig junge und rüpelhafte Klempner-Lehrling, hat von seinem Charme eigentlich nicht viel eingebüßt und auch Eckat, der ständig nur nach Hause zu seinem Meister will, und Andi, hat man irgendwie gerne. Und Bruno, Helmut, und, in einem Nebenstrang, Meister Röhrlich sind sowieso noch für die besten Lacher gut. Von daher kann man zumindest mit den Figuren an sich, auch hier, zufrieden sein.
Schlampig und merklich billig sind dagegen die steifen Animationen ausgefallen. Von der Lebhaftigkeit und der Verschmelzung von den Figuren mit dem Hintergrund, ist hier leider überhaupt nichts mehr übrig geblieben. Alle Figuren bewegen sich stocksteif und leblos durch die Gegend und die Hintergründe wirken einfach nur aufgesetzt und in keinster Weise irgendwie atmosphärisch. Nein, hier wurde einfach nur auf billigste Animationen gesetzt, die in der heutigen Zeit einfach nichts mehr auf der Kinoleinwand zu suchen haben. Jede Disney-Video-Fortsetzung sieht da besser aus.
Etwas besser kommt da die Synchronisation her, die aber auch keine Bäume ausreist. Klaus Büchner spricht zwar wieder Werner, doch die Lust dazu scheint ihm anscheinend vergangen zu sein, so lustlos lässt er seine Figur hier reden. Dazu natürlich auch die bekannten Stimmen von Andi Feldmann als Andi und Meister Röhrich und Kulle Westphal als Eckat. Lilo Wanders ist in einem kleinen Nebenpart zu hören und Otto Sander mimt mal wieder den Erzähler und legt dabei noch die beste Arbeit aller Beteiligten ab. Kurzum, die Besetzung ist zwar gut, aber die Begeisterung scheint bei allen Sprechern spürbar niedrig gewesen zu sein.
Fazit: Ziemlich lau geratener vierter Kinofilm, um die norddeutsche Comic-Figur Werner, die außer einem dünnen Skript, unlustigen Witzen, steifen Animation, lustlosen Synchronsprechern und einer nimmer enden wollenden Odyssee an kotzenden Figuren, nicht viel zu bieten hat. Zwar bleiben einem die Hauptfiguren trotzdem durch die Bank weg sympathisch und ab und an trifft auch mal eine Idee ins Schwarze, doch unterm Strich bleibt dieser neuste Aufguss, hinter all seinen Vorgängern zurück. Mehr Werner-Filme, braucht es, nach diesem Streifen, nun wirklich nicht mehr. Schade eigentlich!
Wertung: 4/10 Punkte