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Filmland Südkorea momentan noch mit das einzige Areal, dass auch derzeitig in der Phase der andauernden Pandemie bis dem Emporkommen der sogenannten zweiten Welle, welches seine heimischen Kinos mit vielversprechenden Neuheiten, also im Grunde alles mit potenziellen Blockbustern bespielt. Südkorea hat am Ersten angefangen damit und ist auch beständig dabei, wurden gerade in den Sommermonaten u. a. Steel Rain 2: Summit, Peninsula und auch Deliver Us from Evil dem auch durchaus zusagenden, aber natürlich zahlenmäßig von sich aus und/oder durch Restriktionen hinsichtlich Sicherheitsabstand etc. weniger als sonst teilhabenden Publikum angeboten. Spitzenreiter davon in der Gunst der Stunde war nicht etwa einer der 'Fortsetzungen', auch nicht die von Train to Busan, sondern das hiesige 'Original' von Hong Won-chan mit gut einer halben Million verkaufter Eintrittskarten mehr:

Der ehemalige Geheimdienstagent und jetzige Profikiller Kim In-nam [ Hwang Jung-min ] sieht sich einem scheinbar letzten Auftrag gegenüber, der noch einmal das große Geld und danach den Ruhestand in Panama bringen soll. Nach dem ausgeführten Hit sieht er sich allerdings mit Ray [ Lee Jung-jae ] dem rachsüchtigen und als äußert brutal und gefährlich geltenden Bruder des Getöteten gegenüber, der sich auch prompt an seine Fersen heftet. Zudem bekommt Kim eine Nachricht seiner ehemals großen Liebe Yeong-joo [ Choi Hee-seo ], deren gemeinsame und ihm bis dato unbekannte Tochter Yoo-min [ Park So-yi ] in Thailand entführt wurde.

Der letzte Mordauftrag stand an, der Bastard der Bastarde, ein Yakuza mit Wachmannschaft, der ebenso schnell ausgeschaltet ist wie seine Beschützer und wo das Blut spritzt und das Geld winkt. Ein Massaker als Auftakt, eine Zukunft in Planung und Aussicht, der Ausstieg aus dem Leben, dass zwar reich macht, aber nicht glücklich, und wo nun doch noch mehr Töten bloß im Raume steht. Alkohol ist der einzige Vertraute und Begleiter, Panama war der Traum, Thailand ist das Ziel. Der Koreaner außerhalb der Territorien, außerhalb selbst seiner Komfortzone, erst in der Exotik und dann im Kriegsgebiet.

Durch eine Rückblende samt Vorgeschichte und tödlichen Zweikampf in einem beengten Fahrstuhl eine Erzählung über mehrere Jahre, durch kurzes paralleles Betrachten vorangebracht, durch knappe Bilder und ebenso knappe Dialoge vorgestellt; Genre im besten Sinne, dass das Rad (anders als die Bücher vom hiesigen Regisseur und Autor Hong Won-Chan zu The Chaser, 2007, oder The Yellow Sea, 2010) nicht neu erfindet, aber es zu drehen weiß und handwerklich perfekt und dies materiell und formell bedient. Vom nassen Blau ins grelle Gelb der Wechsel der Optik, vom Regen in den Sonnenschein, vom Töten im Dienste für das Vaterland über den Söldner für den Unterhalt, zum Berserker der Emotionen, den die Bruchstücke der Vergangenheit eingeholt haben und nun der letzte Rest des Guten in ihm erst zerstört und dann neu gefunden worden ist.

Der Film als Katz-und-Mausspiel und als Verfolgungsjagd, ein Wettlauf gegen die Zeit auch und gegen Kugelhagel von allen Seiten, als Flucht nach vorne und mit einem Verfolger, zwei Männer des Tötens, die beide auf der Suche nach den gleichen Hinweisen und beide sich dort am Treffen sind. Der Devil Showdown ist unvermeidbar, mittig eine Messerstecherei im engen Hausflur, eine Konfrontation mit Ansage, in der sich beim Gejagten buchstäblich das Weiße im Auge zeigt, eine Spur der Destruktion und Gewalt, die sich durch den Film zieht, schwitzend vor Hitze und Angst und Brutalität, obwohl letzteres großteils ausgespart wird und oftmals nur angedeutet, aber dennoch jederzeit aus den Poren der Erzählung und seiner drückenden Schwüle quillt. Erinnern tut das ein wenig an Paradox (2017), der Kill Zone Bangkok, die Szenerie selber natürlich, gar die gleichen lokalen Darsteller, die Entführung, die Organplotte, ist aber gröber und direkter, schmutziger auch, in den nachdrücklichen Actionszenen weniger, aber größer, final eine Amokfahrt durch die Straßen, vorher werden die Handgranaten gezückt und eingesetzt und die Umgebung mit Druckwellen gespickt. Die Polizei ist bis auf einen explosiv verheerenden SWAT-Einsatz zumeist außen vor und die Szenerie komplett in dunklen Machenschaften und der Unterwelt und im Zelebrieren des Bösen verstrickt.

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