Wenig Personal, wenig neues, wenig Erklärungen…09.08.2021
Worum geht es?
Jessica zieht um, muß sie doch den Selbstmord ihres Mannes überwinden. Weitere Bewandtnis für den Film hat dieser allerdings kaum. Also auf, mit dem Volvo samt Anhänger quer durch die USA. Dumm nur, daß die leeren Straßen nicht ganz leer sind und Jessica mit einem PickUp-Fahrer in den Clinch gerät, der allerdings ganz anderes vorhat, als das arme Mädel von der Straße zu drängen. Davon handelt die zweite, ungleich schlechtere Filmhälfte, in der Jessica in die Gefangenschaft des Fahrers gerät, sich befreien kann und fürderhin von diesem durch den finsteren Tann gehetzt wird. Ein zufällig anwesender Jäger darf hier kurz mittun, hat aber auch keine Freude an der Begegnung mit dem Fahrer. Schließlich kommt es zum Duell Montiereisen gegen Messer…und ob Jessica das überlebt, ist mehr als zweifelhaft.
Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?
Für die erste Hälfte ja, für den Rest besser nicht.
Warum?
Man merkt schnell, daß den aktuellen Produktionen Hollywoods das Geld fehlt. Kaum Personal, kaum interessante Schauplätze, und auch für den Drehbuchschreiber hat man nur noch ein Taschengeld aufwenden können. Die Story ist anfänglich prima, die Umsetzung erzeugt Unbehagen, wenngleich man sich fragt, wie der PickUp-Fahrer immer an der richtigen Stelle auftauchen kann. Dunkel ist es, monotone Tonspur, der Fahrer ein gesichtsloser Schemen…das funktioniert. Sobald aber die Handlung weg von der Straße hin zu einer Hütte verlagert wird, verliert der Film jeglichen Grund, ihn weiter anzusehen. Man erfährt nichts über die Motive des Mannes, man weiß auch nicht, was er eigentlich von Jessica will, denn diese entkommt zunächst nur allzu leicht aus dem Keller der Hütte. Die nun folgende Waldpirsch ist fad, sinnfrei und bringt ein paar öde Monologe, bis endlich das finale Duell dem Treiben ein Ende setzt. Schade, denn die erste Hälfte war durchaus geeignet für einen spannenden Heimfilmabend, die zweite aber ist lustlos heruntergekurbeltes Standardkino - 5/10.