Kuriose Sache, Silvia Seidel nach ihrem Erfolg mit der 87er-ZDF-Weihnachtsserie "Anna" alsbald in einer US-Produktion zu sehen (wenn auch mit lauter No-Name-Beteiligten..) Bezeichnend auch, dass nur kurz nach dem "Anna"-Erfolg das Interesse an Seidel schon wieder so weit gesunken war, dass der Film gnadenlos gefloppt ist - ja, noch nicht mal ein grosser "Anna"-Fan wie ich einer war, hat sich den bis heute angesehen ...
Silvia Seidel spielt eine junge Tänzerin, die nach dem Tod ihrer Eltern auf der Strasse landet, dort einem Westentaschen-Mafioso übern Weg läuft und sich in diesen verliebt, obwohl der ordentlich Dreck am Stecken hat ...
Im Original "Faith" nach Seidels Filmfigur benannt, ist der deutsche Titel "Ballerina" genauso eine Mogelpackung wie ihr Photomontagen-Körper (!) auf dem deutschem VHS-Cover, enthält der Film doch gerade mal 1 Ballettanz-Szene (wobei es ein spezielles Gefühl war, Anna, ähm, Silvia nach ihrem Tanzen in der vertrauten Szenerie einer deutschen Vorabend-Serie nochmals in einem US-Setting herumtapsen zu sehen..)
Diese trashige Mischung aus Coming-of-Age-, Tanz- und Mafia-Film für ganz Arme, garniert mit dekadentypischer Fliessband-Mucke aus der Feder der umtriebigen Italo-Brüder de Angelis, ist dabei keinen Deut besser oder schlechter als andere 80er-Dutzendware (wobei die von mir gesichtete Version wahrscheinlich geschnitten war, wies die Handlung doch markante Sprünge auf und fehlten Szenen aus einer Rückblende; es soll tatsächlich verschiedene Schnittfassungen geben..)
Und obwohl Silvia Seidel eine gute und reizende Figur abgibt, wird auch klar, dass sie, abgesehen von der vorliegenden Rolle einer deutschstämmigen Tänzerin, für den US-Markt nichts Herausragendes zu bieten hatte, was ihren weiteren Karriereverlauf drüben (wie hüben) leider vorwegnahm.
Damals hätts mir wohl nicht schlecht gefallen, heute bin ich kritischer und muss ich dafür schon 'ne Silvia-Seidel-Sympathie-Bewertung heranziehen ...