*** SPOILERWARNUNG ***
Ein regnerischer Tag in Montevideo, da bietet sich der Gang ins Kino doch an. Viele Menschen verirren sich nicht in die Vorstellung, einer von ihnen hat gar mörderische Absichten.
Die Geschichte ist nun wahrlich nicht komplex oder einfallsreich, nach und nach fällt das Publikum dem meuchelnden Kinogänger zum Opfer. Das Mitleid hält sich in Grenzen, verhalten sich die Besucher doch ungefähr wie die Sorte, die es auch hierzulande bei jeder Vorstellung gibt. Quatschen, fressen und sich anderweitig beschäftigen. Dazu läuft auf der Leinwand „Frankenstein: Day of the Beast“ von 2011. Was insofern verwundert, da „Red Screening“ im Jahre 1993 spielt.
Einflüsse des Giallo sind deutlich. Da macht der Film auch keinen Hehl draus, man achte auf diverse Filmplakate im Hintergrund. Auch die rote Suppe fließt, wenn auch erst später im Film. Bis dahin muss man sich mit ein paar uninteressantem Geplänkel zwischen den Figuren herumschlagen, denn der Killer mit dem Einmachglas lässt sich doch etwas viel Zeit. Nichts gegen einen vernünftigen Spannungsaufbau, aber dieser gelingt mit dem vorhandenen Personal einfach nicht. Die Leute verhalten sich ähnlich doof wie jedem x-beliebigen Slasher und nicht mal die Hauptfigur hält es für eine gute Idee die Policia zu rufen, wenn schon diverse Blutspuren im Saal zu finden sind und der Wachmann verschwunden ist.
Auf der anderen Seite hat er ein paar nette Einfälle zu bieten. So stimmt der Killer seine Aktion mit den passenden Stellen im gezeigten Film ab. Die Effekte sind schöne Handarbeit und ganz in Ordnung. Gleiches gilt für die Musik, die auch an die Vorbilder der Inszenierung angelehnt ist.
„Red Screening“ hat ein paar nette Momente, eine lahme erste Hälfte und eine okaye zweite. Insgesamt eine wenig spannende Inszenierung und ein mediokres Sehvergnügen.