Fast schon gewohnheitsmäßig fungierte Bruce Willis in den vergangenen Jahren als bekanntes Gesicht für zahlreiche Mogelpackungen. Für eine Handvoll Szenen oftmals in sitzender Position einige Sätze lustlos heruntergekurbelt, befindet sich der ehemalige Publikumsmagnet nur eine Stufe von der eines Tom Sizemore entfernt. Doch Überraschung: Hier ist Willis tatsächlich in einer der beiden Hauptrollen unterwegs.
Im Jahr 2242, nachdem eine verheerende Seuche herrschte, startet eine interstellare Arche in Richtung Neue Erde. Mit an Bord der mürrische ehemalige Militär Clay (Willis), der Putzmann und Hausmeister Noah (Cody Kearsley) und ein außerirdischer Parasit, der aus Teilen der Besatzung rasende Wilde macht, welche die Landung auf dem rettenden Planeten verhindern wollen…
Es lässt sich kaum mehr zählen, wie häufig „Alien“ von Ridley Scott mindestens als Inspirationsquelle für kammerspielartiges Treiben an Bord eines Raumschiffes diente. Immerhin wird die Bedrohung mit einer zombieartigen Entität kombiniert, wobei es recht lange dauert, bis die ersten Tobsüchtigen auf die Besatzung losgehen.
Bis auf Noah und Clay sind die Figuren austauschbar gezeichnet und die einfältigen Kulissen, die zu großen Teilen aus lackierter Presspappe zu bestehen scheinen, sorgen nicht gerade für Abwechslung.
Mit Einsetzen der Konfrontationen kommt immerhin etwas Bewegung ins Spiel und eine Erkundung durch einen Schacht wirkt da fast wie ein kleiner Exkurs. Allerdings sind die wenigen Kampfszenen recht unübersichtlich gestaltet, zumal die Kamera nicht immer auf Höhe des Geschehens agiert und die Schnitte deutlich zu hektisch erscheinen. Später stammt das Mündungsfeuer in Form blauer Flammen nur allzu ersichtlich aus dem Rechner, gleiches gilt für eine Mutation, die sich für den Showdown formiert und das eine oder andere Schmunzeln unfreiwilliger Art generieren dürfte.
Ansonsten gibt sich das Treiben eher humorfrei, obgleich Willis einige wenige One-Liner beisteuern darf. Überraschenderweise performt er mit einiger Spiellaune und reißt die meisten Szenen locker an sich, was auch an dem unauffälligen Auftreten von Kearsley liegen mag, der mit dem Charisma eines taubstummen Hundetrainers keine Lorbeeren ernten dürfte. Weitere Nebenrollen bekleiden Thomas Jane, Rachel Nichols und Johnny Messner. Für fünf Sekunden ist Ralf Moeller ganz am Anfang zu entdecken.
Woher der Alien-Parasit stammt, auf welcher Basis Kerosin zu trinkbaren Schnaps wird und wieso für eine Reisezeit von einem halben Jahr einige in Tiefschlaf versetzt werden, wird bis zuletzt nicht beantwortet, denn die Story arbeitet lediglich oberflächliche Punkte ab, womit zumindest partiell ein wenig Spannung entsteht. Zu wenig, um als tauglicher Filmgenuss durchzugehen, für beinharte Willis-Fans hingegen ein vager Lichtblick.
4,5 von 10