Wolfwalkers (2020)

In diesem edlen Animationsstück auf Apple TV+ trifft eine kleine, keltische „Wannabe-Wolfsjägerin“ ein magisches Mädchen im Wald, das ihr Leben und ihre Ansicht auf die prachtvollen Geschöpfe für immer verändert…

„Wolfwalkers“ kann man als alleinigen Grund für Apple+ oder zumindest ein Probeabo dort nennen. Denn es handelt sich hier wirklich um einen außergewöhnlich tollen, ja magischen Animationsfilm. Zwischen Miyazaki und Magie, zwischen Irland und Auenland, zwischen Kells und Notre Dame. Wem schon Werke wie „Song of the Sea“ gut gefallen haben, der dürfte hier leicht ins Schwärmen geraten. Der Dialekt ist ohne Untertitel herausfordernd. Das Tempo und die Art dieses speziellen (Viel-mehr-als-nur-)“Kinderfilms“ können das auch. Doch hat seine Kraft und Schönheit erstmal gepackt, lässt sie einen nicht mehr los. Die Geschichte und deren Verlauf strotzen nur so vor Emotionen und tiefergehenden Aussagen zu Natur, zur Gesellschaft, zur Gier des Menschen, zu Vorurteilen und zur Unterdrückung bis Ausrottung von Minderheiten, zur Verbindung zwischen Menschen- und Tierwelt. Das ist düster, das ist hoffnungsvoll, das ist kindlich, aber nie auch nur ein Stück naiv. Das ist zugänglich und simpel, aber doch komplexer als man denkt. Der Zeichenstil ist außergewöhnlich und oft atemberaubend hübsch, klar, anders. Der keltische Sound verpasst Gänsehaut. Das Ende rührt zu Tränen. All das verschwimmt zu einer kunstvollen Collage, die die Zeit ohne Zweifel überdauern wird. 

Fazit: einer der schönsten, pursten und bezauberndsten Animationsfilme, die je gemacht wurden. Nicht nur in Europa. Tip top. Keltisches Kunststück. Eine kontinentale Koproduktionen mit Klasse.