Shadow in the Cloud (2020)

August 1943: Flugoffizierin Maude Garrett steigt mit geheimer Fracht in einen B-17 Bomber. Die Crew ist wenig begeistert und verfrachtet die Dame in die Geschützkabine. Nach dem Abflug häufen sich bald die Merkwürdigkeiten an Bord.

Der Cartoon zu Beginn stimmt auf das Szenario ein und nimmt es in Teilen auch vorweg. Dabei ist das dort angeprangerte Vieh nicht die einzige Gefahr für die Besatzung des Fliegers. Die größte Bedrohung geht allerdings vom Skript aus. Denn dieses langweilt nicht nur mit endlos wirkenden Tiraden der männlichen und somit natürlich sexistischen Idiotentruppe über Funk, während Garrett in der Kugel sitzt. Es kann sich auch nicht entscheiden, welcher der Subplots denn nun die Hauptrolle spielen soll. Keiner wird so richtig ausgespielt, es bleibt Flickwerk.

Dabei ist die Chose nach netto 75 Minuten auch schon durch, trotzdem zieht es sich mitunter. Ein Storytwist zur Mitte hin mag aber auch keine dramaturgische Bruchlandung vollends verhindern.
In Einzelteilen passt das sogar, das über lange Zeit reduzierte Setting ist erst mal vielversprechend und eine ganze Weile bleibt die Hoffnung, dass man aus dem Szenario noch was macht. Spätestens bei Garretts Ausflug, bei dem nur ein bisschen die Frise wackelt, ist dann aber der meiste Kredit verspielt.
Die Tonalität wechselt einfach unstimmig wie der für das Szenario aus der Zeit gefallen wirkende Soundtrack. Wollte man das Ganze im Geiste eines „Snakes on a Plane“ aufziehen, hat man hier das Timing gründlich vergeigt. Wäre aber vielleicht die bessere Variante gewesen, doch dazu nimmt sich der Film selbst viel zu ernst und wichtig. In den letzten Minuten verkommt er dann doch noch zur Satire, die Rechtfertigung folgt im Abspann. Mit Garretts Darstellung erweist man diesen realen Vorbildern aber keinen Dienst.

Unausgegorene Mischung aus creature feature und sozialem Kommentar, der nichts richtig ausspielt, in manchen Einzelteilen aber ziemlich überzieht. Trotz der kurzen Laufzeit durchaus mal zäh, was auch an der sich wiederholenden, eindimensionalen Proletencrew liegt. Chloë Grace Moretz als Überfrau muss es richten, am Ende bleibt ein Schulterzucken und schon ist es vorbei.