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'N dicker Sack


In dieser grummeligen Xmas-Thriller-Satire bekommt es Mel Gibson als ausgebrannter Weihnachtsmann mit einem rachsüchtigen Auftragskiller der psychopathischsten Sorte zu tun. Und das alles nur, weil ein verzogener Bengel mit zu viel Geld und zu wenig Herz sich ungerecht behandelt fühlt…

„Fatman“ befindet sich irgendwo zwischen „Elf“, „Rare Exports“ und „The Long Kiss Goodnight“. Ein winterliches Genrefest der Videotheken- und fast (modern-)grindhousigen Sorte. Gibson als schroffer Santa ist klasse. Goggins als Killer selbstverständlich ideal besetzt. Den kleinen Jungen und Wannabe-Auftragsmörder liebt man zu hassen. Und solch eine Geschichte vom Nordpol hat man ohne Frage noch nicht gesehen. Humorvoll, aber nie auch nur ansatzweise SNL-cheap. Das Ding kommt schon ernst und dreckig genug rüber. Leider handelt es sich mehr um den Weg zum Weihnachtsmann als um das eigentliche Aufeinandertreffen als Todeskampf, Shootout, Mann-gegen-Mann-Duell. Es braucht schon deutlich zu viel Anlaufzeit. „The Bourne Supremacy“ meets „Santa Clause“. Augenzwinkernd, arschig, authentisch. Schneewestern trifft auf Spielwarenmanufaktur. Auch mit einem Jahr Verspätung noch der Weihnachtshit(man), den 2020 und 2021 verdient haben. 

Fazit: ungeniert, (anti-?)weihnachtlich, wohlig gemein(t) - Mel macht’s als Santa richtig. Faltig. Bärtig. Fies. Verbittert. Alkoholiker, Strongman, Wunscherfüller. Schönes winterliches Kontrastprogramm. Leider ist’s streng genommen nur ein langer Prolog und ein etwas trockener Tease auf eine finale Konfrontation, die dann auch nicht komplett wegbläst. Dennoch: bodenständig, unterkühlt und anders. 

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