Review

Wenn der Weihnachtsmann nur Kohle bringt…23.12.2020

Worum geht es?

Chris Cringle ist der Weihnachtsmann. Er lebt mit seiner schwarzen Gattin irgendwo in der Nähe des Nordpols und fristet ein freudloses Dasein, da die Auftragslage schlecht ist. Gut, daß sich er und seine fleißigen Elfen neuerdings beim US-Militär als Techniker verdingen können, das bezahlt die Rechnungen, die auch der Weihnachtsmann anscheinend hat. Schlecht, daß ein enttäuschtes, verwöhntes Blag einen Killer auf den Weihnachtsmann ansetzt, hat das Kind statt schöner Geschenke nur ein Stück Kohle bekommen. Verdient, gemessen an dessen Verhalten. So folgen wir dem Killer auf seiner Suche nach dem Weihnachtsmann, sehen das finale Zusammentreffen…und dann ist der Film auch schon vorbei – und läßt den Zuseher etwas enttäuscht zurück, soviel sei verraten

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Wenn überhaupt, dann nur kurz vor Weihnachten und wegen Mel Gibson

Warum?

Der Film hat eine hervorragende Grundidee, die durchaus innovativ ist, und dergleichen begrüße ich. Er hat auch Mel Gibson, und der ist eh immer eine Bank, hier knurrig und bärtig bestens besetzt. Und sogar der kleine Fiesling, der den Killer bezahlt, macht eine gute Figur, man wünscht ihm zum einen die Pest an den Hals, andererseits hat man auch Verständnis, denn der Junge wächst bei Oma auf, derweil sich Vater auf den Bahamas vergnügt, die Mutter ist schon tot. Soweit alles angerichtet für einen schönen Vorabendfilm, der die ruhigen Tage einläutet und nicht süßlichen Weihnachtskitsch verbreitet. Leider aber weiß die Regie mit dem Stoff nichts anzufangen, mäandert ziellos hin und her, kann sich nicht entscheiden, ob nun Action oder Drama im Vordergrund stehen soll. Das führt zu Ungeduld beim Zuseher, der am Ende dann enttäuscht zurückbleibt, denn Action gibt es nicht viel, nur ein klein wenig zum Schluss, aber auch schwarzer Humor fehlt, und der Dramaanteil, nun, was soll denn dem Weihnachtsmann schon passieren? Eben – zudem ist die Militärstory zwar eine gute Idee, hat aber für den Film keinen echten Beitrag zu leisten. In Summe ist man bei anderen Weihnachtsfilmen wie Stirb langsam oder Bad Santa besser aufgehoben, der Streifen hier hat keinen bleibenden Eindruck hinterlassen - 6/10.

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