Die vielen positiven Kritiken zu dem Film haben bei mir keinen Anklang gefunden.
Ich hatte im Vorfeld nichts zu dem Film gesehen und gelesen, somit war wenigsten etwas Spannung am Anfang gegeben.
Achtung Spoiler!
Der alleinerziehende Vater eines 5 Jährigen ist schwer an Krebs erkrankt und sucht Pflegeeltern für nach seinem Tod. Die leibliche Mutter ist wohl keine Option,da sie kurz nach der Geburt irgendwo nach Russland abgehauen ist.
Nun gut, klingt erstmal interessant, wenn auch nicht viel an Substanz, aber das kann die Inszenierung ja wettmachen?! Dem ist leider nicht so. Wir bekommen zwar einen äußerst sympathischen Darsteller und Familienvater geliefert, keinerlei Kitsch oder auf die Tränendrüsen gedrücke, aber dafür bleibt der Rest ziemlich stereotypisch schablonenhaft. Die vorgestellten Pflegeeltern sind allesamt verschiedener Couleur, man versucht wohl alles mögliche abzubilden. Da sind die Superreichen, die Normalos, die alleinerziehende Mutter und die Wohlhabenden mit eigentlich anderen Wünschen. Der Protagonist sagt fast nie was zu den Kandidaten.
Mir war das zu klischeehaft, die Reichen haben eh alles und da wird sich dann eh ein anderes Kind finden, weil der Rahmen einfach passt, die Normalos verhalten sich natürlich "normal" wobei es wirkt, als ob sie sich einer ordinären Sprache etwas zurückhalten müssten und die alleinerziehende Mutter, hat ja eh keine Chance, weil Single, sie wird dann so Alltagsauthentisch dargestellt, wie wir alle wahrscheinlich auch ähnlich sind. Eindeutig ist sie der Symphathieträger.
Also hier nimmt der Film sich wenig Zeit, sich differenzierter mit den Interessenten auseinderzusetzen. Auch reichte mir die anfängliche neue Geschichte nicht aus, die Spannung über den ganzen Film zu halten. Somit hat der Film Längen, trifft nicht mitten ins Herz, sondern ein gutes Stück dran vorbei.
Der Protagonist ist eher finanziell in der unteren Schicht angesiedelt. Die Wohlhabenden kommen mir generell per se immer schlecht im Film weg. Ist mir zu schwarz/weiß.
Man hätte den Fokus im Film eher auf das „Verabschieden“ zwischen Vater und Sohn legen sollen.
5 von 10 Punkten