Review

Blutleer


Richard, ein linkischer Wall Street Programmierer ohne Sozialkontakte, der (alleine?) ein abartig großzügiges Apartmenthaus mit Blick auf den Central Park bewohnt, wird von Mosquitos geplagt und von Unregelmäßigkeiten in seinen Tradingcodes irritiert. Zu allem Überfluss lernt er auch noch die schöne Lena kennen. Sein sonst so geordnetes Leben entgleitet ihm immer mehr, bis weder er noch der Zuschauer Realität und (Alptraum-)Vision auseinanderhalten kann.

Wie kann ein Film nur so interessant und langweilig zugleich sein?

MOSQUITO STATE ist auf der einen Seite ungeheuer kunstvoll gefilmt, hat einen coolen Pop- und Elektrosoundtrack, wunderschöne Effekte, ein edles Setdesign, visuelle Ideen, die man auf möglichst großer Leinwand erleben sollte – wirkt aber auf der anderen Seite wie ein stylisches Mood Piece, bei dem man die Story vergessen hat, ein Coffee Table Book, das man zwischendrin beiläufig durchblättert, sich an Bildern und Ideen erfreut und es dann wieder zur Seite legt, um sich mit Substanziellerem zu beschäftigen. Alleine gelassen mit einer unsympathischen Hauptfigur, deren Gedanken, Visionen und Entwicklung man kaum nachvollziehen kann oder will, fehlt jeglicher emotionaler Anker und so sind die Bilder alles, was bleibt.

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