Once upon a time in China 3 setzt die Filmreihe um den chinesischen Nationalhelden Wong Fei-Hung fort, mit der Jet Li einst zum gefeierten Star in seiner Heimat wurde. Die ersten beiden Teile der Saga wurden relativ zeitnah produziert und nur ein Jahr später erschien auch schon das nächste Sequel, welches ebenfalls ein großer Erfolg am chinesischen Box-Office wurde.
Neben Jet Li, der wieder in seine Paraderolle schlüpft, ist auch wieder Rosamund Kwan als Tante Yee wie schon in den beiden Vorgängern mit dabei. Die Geschichte wurden dieses Mal nach Beijing verlegt, wo Fei-Hung an einem Liondance Wettstreit teilnimmt. Doch auch ausländische Kräfte machen den Chinesen das Leben schwer, russische Agenten versuchen nämlich ein Attentat auf den chinesischen Herrscher. Fei-Hung kämpft dieses Mal also wieder an mehreren Fronten wie man es auch schon aus den vorangegangen Teilen kennt. Er hält an den Traditionen seines Volkes fest und muss sich aufs neue gegen den Fortschritt wehren. Da wäre zum Beispiel die Dampfmaschine die Einzug in chinesische Werkstätten hält oder auch verblüffende Erfindungen wie die Filmkamera. Doch auch Fei-Hung zeigt Kompromissbereitschaft, besonders die Beziehung zur seiner großen Liebe Yee die einige Zeit im Ausland verbrachte hilft dabei. Das führt zu einigen witzigen Szenen, z.B. wenn Yee Meister Wong die englische Sprache am Beispiel von „I love You“ näher bringt. Die Kehrseite der Medaille wird wieder von den Ausländern repräsentiert, dieses Mal in Form der Russen. Die Darstellung ist wieder recht provokativ und eindimensional, unterscheidet sich also nicht wesentlich zu der in den Vorgängern.
Sehr positv fällt im dritten Teil der Reihe die bessere technische Umsetzung auf. Die Kulissen sind noch opulenter und besser in Szene gesetzt als schon bei den hervorragenden Teilen 1 und 2. Die Ausstattung ist noch umfangreicher und sorgt durch die unzähligen Kostümen der Löwentänzer immer wieder für Staunen. Besonders bei den vielen totalen Kameraeinstellungen wird die großartige Bildgestaltung deutlich, allen voran natürlich die Szenen auf dem Platz vor der Verbotenen Stadt in Beijing. Die Cinematographie von Andrew Lau (Stormriders) lässt in diesem Punkt keine Wünsche offen.
Einen großen Anteil am Geschehen haben dieses Mal die traditionellen Löwentänze, welche die klassischen Martial Arts Szenen deutlich in den Hintergrund drängen. Wenn an die hundert Löwentänzer durchs Bild wuseln wird die üppige Ausstattung besonders deutlich und bietet einen netten Kontrast zu den altbewährten Kampfszenen. Leider wird es dabei immer wieder recht hektisch, was doch etwas auf Kosten der Übersicht geht. Wenn sich Fei-Hung im Finale mit unzähligen Liondancern prügelt meinten es die Macher dann etwas zu gut, da alles doch etwas überladen wirkt. Wer auf die übertriebenen Drahtseil Spektakel a la Fong Sai Yuk II steht, wird aber auch hier gut unterhalten. Wire-Fu steht im dritten Teil der Reihe noch mehr im Vordergrund als bei den vorangegangenen Filmen, die wenigen handfesten Fights Mann gegen Mann kann man an einer Hand abzählen. Diese bieten zwar solide Kost und zeigen Jet Li wieder von seiner akrobatischen Seite, können aber der herausragenden Choreographien eines Yuen Woo-Ping nicht ganz das Wasser reichen, was unter anderem damit zusammenhängen könnte das Fei-Hung dieses Mal keinen würdigen Gegenspieler wie Yee Kwan Yan oder Donnie Yen hat. Für den Schlusspunkt einer Trilogie welcher dieser Teil ohne Frage ist, fehlt auch ein richtiger Finalkampf indem Wong Fei-Hung noch mal all sein Können darbieten kann. Die große Liondance Parade zum Schluß ist da nur ein magerer Ersatz.
Gelungen sind dafür wieder die vielen Nebenplots, so gesteht Fei-Hung Tante Yee endlich seine Liebe und auch sein Vater Wong Kai-Ying (Lau Shun) ist endlich mal zu sehen. Interessant ist auch die Figur von Iron Foot, der vom Bösewicht auf Meister Wongs Seite wechselt und neben Schüler Foon einen weiteren Sidekick spielt.
Once upon a time in China 3 stellt gleichermaßen auch das Finale der Fei-Hung Saga mit Jet Li in der Hauptrolle dar, was nicht heißen soll das die Reihe damit beendet wäre. Es wurden noch zwei weitere Filme mit neuem Hauptdarsteller gedreht und auch Li ließ sich nochmal zu einer Rückkehr im quasi Spin-Off Once upon a time in China and America bewegen. Nicht zu vergessen natürlich auch Drunken Master 2 mit Jackie Chan, welcher der Wong-Fei-Hung Figur einen ganz eigenen Stempel aufdrückte.