Review

Tales From The Book


„The Mortuary Collection“ ist eine klassische und ziemlich feine Horror-Anthologie im Stile von „Tales From The Crypt/Hood“ oder „Body Bags“. Und ich kann als Fan dieser kurzweiligen Untergattung nur meine vollste Empfehlung aussprechen - im kommenden Oktober erst recht! 

Rahmenhandlung / „Die Bücherei“
8/10
Der Überbau und Treffpunkt der vier folgenden Geschichten. Bestatter, Erzähler, Creeper - mit noch einigen Geschichten und Geheimnissen im Ärmel für seine skeptische Besucherin…
Macht für ein „Wraparound“ eigentlich nahezu alles richtig. Clancy Brown ist von Beginn an große Klasse. Die Atmosphäre springt sofort über. Der Bogen schließt sich clever. Weit, weit über dem Durchschnitt solcher oft ziemlich unnötigen Intros und Zwischenkapitel. Das hier ist sehenswert und passend. 

Segment 1 / „Das Badezimmer“
7/10
Eher ein knappes Intro und Warm-Up statt eines ausgedehnten Kurzfilms, in dem eine junge Frau in den 50ern ihre Nase im falschen Badezimmer etwas zu tief in den Wandschrank steckt…
Ohne Substanz und tieferen Sinn - und dennoch wunderschön schleimig, tentakelig, bissig und fies. Ein paar mehr Ideen und Kniffe hätten es in diesem lovecraft'schen Kammerspiel aber schon sein können. 

Unprotected / „Das Kondom“
8,5/10
Ein wilder One-Night-Stand eines jungen Mannes in einer Studentenverbindung bringt schreckliche Konsequenzen mit sich - hätte er doch mal nicht heimlich aufs Kondom verzichtet…
Mit sozialer und gesellschaftlicher Aussage. Für Männer besonders schmerzhaft und ugly. Die Ausgangslage ist denkbar einfach und nicht neu - daraus wird hier aber das Maximum rausgeholt. Mein Highlight in einer ziemlich kohärenten und homogenen Gruppe. 

Till Death / „Die Ehe“
7,5/10
Ein einsamer Mann gleitet langsam ab, nachdem er versucht seine ans Bett gefesselte, todkranke Ehefrau umzubringenden/zu „erlösen“…
Metaphorisch, schwarzhumorig, tieftraurig und menschlich im Grunde. Gut plus. Tolle Bilder zum Teil. Bis das der Tod uns schneidet. 

The Babysitter Murders / „Die Babysitterin“
8/10
Die Nacht einer Babysitterin nimmt ungeahnte Züge an, als unweit vom Arbeitsort Insassen aus der Psychiatrie entkommen…
Das Beste kommt zum Schluss? Fast. Ein hochwertiger, gewiefter Kurzfilm, den es auch schon einzeln vorher gab. Hier aber natürlich schöner eingebettet. Mischung aus „Scre4m“ und „Alone In The Dark“. Selbst wenn man Kniffe und mögliche Wendungen erahnt - funktionieren tut das Ganze dennoch ohne Abstriche. Und wie alle Abschnitte richtig saftig und unzimperlich. Gnadenlos guter Slasher auf halbacht gedreht. 

Fazit: ein spooky und stylisches Sammelsurium des Makabren und Beängstigenden. Altmodisch und toll. Der Cryptkeeper, Asylum und Co. lassen grüßen. Ein rundes, stimmiges Paket. Ein moderner Halloweenschmankerl. Gerne mehr/eine Fortsetzung davon! 

Details
Ähnliche Filme