Godfrey Ho ist ein Name, der Actionfans zittern lässt, denn trotz durchaus brauchbarer Kampfszenen sind seine Film meist arg trashige Spektakel – so auch „Lethal Panther“.
Bei tödlichen Chinapuppen, wie der europäische Titel den Film nennt, handelt es sich um eine CIA-Agentin und zwei Auftragskillerinnen, die einander nicht kennen, sich jedoch in einem Punkt gleichen: Ihre absolute Präzision und Kampfstärke, wenn es um das Erfüllen ihrer Missionen geht. Damit wären dann auch die Auftaktminuten gefüllt, Geprügel und Geballer der ruppigen Sorte, von der Handlung kaum motiviert, aber Hauptsache aufs Maul.
Die drei stoßen jedoch aufeinander, als die Killerinnen beide angeheuert werden, um ein Gangsteroberhaupt zu töten und dessen Schwiegersohn den Weg an die Syndikatsspitze zu ebnen, und die Agentin genau dieses Syndikat sprengen will...
Rein erzählerisch ist „Lethal Panther“ bereits eine absolute Frechheit, denn das zusammengeschreibselte Flickwerk geht wirklich kaum als Geschichte durch. Bis die Chose mit dem Syndikat mal klare Züge annimmt, ist bereits der halbe Film vorbei, die Killerinnen werden auf die klischeehafteste Art zusammengeschweißt, während die Agentin gar keine Rolle mehr spielt und man ihren Part gar weglassen könnte. Spannung erzeugen oder gar Zuschauerinteresse erwecken vermag dieser konfuse Versuch eines Plots dann wirklich nicht, was bereits das erste große Ärgernis bei dem Film darstellt.
Jedoch versprüht „Lethal Panther“ gleichzeitig eine Low Budget Primitivität, die selbst gestandene B-Actionfans noch schaudern lässt. Unmotivierte Pimperszenen senken das Niveau direkt ganz rapide und die gescheiterten Versuche von Humor tun ihr übriges, z.B. wenn ein Übelwicht bei einer Folterung einen achso komischen Tod durch eine Herzattacke stirbt. Da trübt der üble Billiglook des Ganzen den Spaß wirklich nur noch marginal.
Aber wie so häufig kann sich Godfrey Ho immerhin noch auf Choreographen verlassen, die sein Machwerk noch vor dem absoluten Bodensatz retten. Um einen der großen Könner in dem Bereich anzustellen war natürlich auch kein Geld da, aber immerhin macht das Geschieße und Gekloppe immerhin etwas her und kann auch dadurch punkten, dass die meisten Konfrontationen nicht allzu schnell vorbei sind. Jedoch ist das für den Kenner der HK-Kinos ein schwacher Trost, denn selbst mit den schwächeren Teilen der „In the Line of Duty“-Serie kann „Lethal Panther“ es zu keiner Zeit aufnehmen.
Schauspielerisch setzt sich das sparsame Bild dann fort: Für einen Prügelstar war keine Knete da, deshalb muss man sich mit Hongkongs dritter bis vierter Garnitur zufrieden. Die kann zwar halbwegs ordentlich Hiebe austeilen, spielt aber selbst für HK-Verhältnisse steif und hölzern wie ein Dielenbrett.
Würden die Kampfchoreographen nicht ein Mindestmaß leisten, um „Lethal Panther“ noch etwas Unterhaltungswert zu verschaffen, so könnte man hier von einem wirklich unansehbaren Film sprechen: Lieblos zusammengestückeltes Patchwork-Script, für quasi gar nichts genug Budget, nervige Primitivität und schlechte Darsteller – da können die paar netten Actionszenen selbst die härtesten Hongkong-Enthusiasten kaum begeistern.