Auf einer fernen Insel entdecken Kampfpiloten zwei riesige Saurier, die schwer im Clinch miteinander liegen: Godzilla und Angurus. Beide Monster, einmal wachgerüttelt, machen sich auf den Weg nach Japan, wo sie gemeinsam auf Osaka losmarschieren, übereinander herfallen und die halbe Stadt zertrampeln. Bis Angurus die Segel streichen muss und tot ins Meer fällt. Godzilla selbst wird von den Menschen verfolgt, schließlich auf einer Arktisinsel unter Beschuss genommen und unter Eislawinen eingefroren.
Nach dem riesigen Erfolg des nur ein Jahr früher erschienenem "Godzilla" folgte 1955 die erste Fortsetzung der japanischen Monster-Saga, die in den darauf folgenden Jahren noch unzählige weitere Filme hervor bringen sollte. Da von dem Monster am Ende von Teil 1 nur noch Knochen übrig waren, hat man hier rückwirkend noch kleinere Änderungen vorgenommen, damit der Titelheld nun auch in seinem zweiten Abenteuer zu begutachten war. Rein inhaltlich sollte man keine größeren Veränderungen erwarten, denn im Prinzip wechselt nur der Schauplatz der Großstadt, denn dieses Mal ist nicht die Hauptstadt Tokio sondern Osaka bedroht. Eine wichtige Änderung gibt es aber dennoch zu vermelden, denn in vorliegendem Film geht Godzilla nicht nur wieder auf eine zerstörerische Tour, zum ersten Mal misst er sich auch mit einem anderen Monster namens Angurus, so das hier schon der Grundstein für die später entstehende Tradition entsteht, das des Öfteren mehrere sagenhafte Monster ihr Stelldichein geben.
Leider kann diese Fortsetzung aber nicht ganz an das Original heran reichen, was eventuell auch mit dem Wechsel auf dem Regie-Stuhl in Einklang zu bringen ist. Statt Ishirô Honda nahm nun nämlich Motoyoshi Oda dort Platz und inszenierte eine Geschichte, die leider auch einige kleinere Längen aufweist. So ist auch Godzilla an sich nicht mehr ganz so präsent wie im Vorgänger und die Zeit zwischen den jeweiligen Auftritten wird leider mit etwaigen banalen Romanzen aufgefüllt, die das Gesamtbild doch ein wenig trüben. Gerade in einem Monsterfilm wirken diese Liebesgeschichten zumeist ein wenig deplaciert, was in vorliegendem Fall aber ziemlich extrem zum Ausdruck kommt. Ansonsten gibt es wieder die üblichen Massen-Hysterien der Bevölkerung zu sehen und es geht auch wie gewohnt eine ganze Menge zu Bruch. Über die dabei verwendete Tricktechnik muss man keine großen Worte verlieren, denn einmal mehr bekommt man diese wunderbar nostalgischen Effekte geboten, die einem aus heutiger Sicht so manchen Schmunzler in das Gesicht zaubern. Der dadurch entstehende Charme ist aber genau das, was diesen wundervollen Monster-Trash aus Japan schon immer ausgezeichnet und bei den unzähligen Fans so ungemein beliebt macht. Man sollte diesen Aspekt also auf jeden Fall sehr positiv betrachten, handelt es sich doch insbesondere bei diesem Punkt um ein absolutes Markenzeichen der gesamten Reihe.
Was in diesem Film ein wenig negativ ins Auge fällt ist das Verhalten diverser Charaktere. Damit meine ich in erster Linie die beiden Piloten, die trotz der Bedrohung durch zwei riesige Monster kaum etwas Besseres zu tun haben, als sich um ihre amourösen Belange zu kümmern und durchgehend flapsige Sprüche zu machen. Natürlich steigert das einerseits den Trash-Gehalt ungemein, ob dies bei einem solchen Szenario aber passend erscheint steht auf einem vollkommen anderem Blatt. In dieser Beziehung kommt es dann wohl ganz stark auf die jeweilige Sichtweise an, aber mich persönlich hat das doch ein wenig gestört. Dennoch kommt man insgesamt gesehen fast selbstverständlich zu einem überdurchschnittlich gutem Gesamtergebnis, denn als echter Fan der Godzilla-Reihe erliegt man trotz kleinerer Schwächen dem Liebreiz dieses zweiten Abenteuers.
Letztendlich hat Motoyoshi Oda eine gelungene Fortsetzung auf den Weg gebracht die zwar nicht ganz an das Original herankommt, aber dennoch über sehenswerte Schauwerte verfügt. Schon zum damaligen Zeitpunkt war eigentlich klar, das mit diesem Werk noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist und die darauf folgenden Verfilmungen sollten diese Vermutung eindrucksvoll bestätigen. Man kann zu Godzilla stehen wie man will, aber wenn man sich selbst als eingefleischten Fan bezeichnet dann kommt man keinesfalls an den Frühwerken vorbei, die doch den Grundstein für eine nicht enden wollende Saga gelegt haben und dabei ein Monster präsentieren, das selbst in der heutigen zeit noch in aller Munde ist.
Fazit:
Nicht ganz so stark wie das Original und durchaus mit kleineren Schwächen behaftet bietet "Godzilla kehrt zurück" aber dennoch äußerst gute Unterhaltung. Ein herrlich trashiger Kaiju-Klassiker, den man keinesfalls verpassen sollte.
8/10